Tag der offenen Tür gefeiert

Die Bewohnerinnen und Bewohner des inklusiven Wohnhauses Emil-Martin-Straße 5 in der Ortsmitte Kusterdingens sind angekommen: Sie fühlen sich wohl in ihren kleinen Apartments und schätzen die Einkaufs- und Kontaktmöglichkeiten im Haus selbst und im Zentrum der Gemeinde auf den Härten. Seit zehn Jahren hat auch das Ambulant betreute Wohnen der Behindertenhilfe der BruderhausDiakonie im Landkreis Tübingen hier seinen Sitz. Am Sonntag, 5. Mai, feierten Bewohnerinnen und Bewohner, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie Interessierte das Jubiläum: mit einem inklusiven Gottesdienst und einem Tag der offenen Tür mit Kaffee und Kuchen, Spielen und einem Auftritt der Band Peterston & Co.

Ausstellen in den Offenen Ateliers

Einige Mitglieder der Hausgemeinschaft, Kordula Lutz, Nicole Ahrend und Peter Weber, haben sich auch als Künstlerinnen und Künstler in der Härtengemeinde einen Namen gemacht. Ihre Werke hängen in der vier Stockwerke hohen Treppengalerie im Kusterdinger Wohnhaus. Es sind großformatige, abstrakte Bilder, Fotografien und Zeichnungen. Im Rahmen der Veranstaltung „Offene Ateliers“, die ebenfalls am Sonntag stattfand,  empfingen auch sie Interessierte.  So präsentierte zum Beispiel Kordula Lutz ihre aktuellen Delfin- und Elefantenbilder.

„Härten Inklusiv – Vielfalt bereichert“

Vor zwei Jahren hatte das erfolgreiche Kooperationsprojekt der Gemeinde und der  Ambulanten Hilfen der BruderhausDiakonie begonnen: Dem ins Leben gerufenen Inklusionsnetzwerk „Härten Inklusiv – Vielfalt bereichert“ schlossen sich Kirchen und verschiedene Vereine an. Die evangelische Kirchengemeinde ist inzwischen Trägerin der Inklusionsinitiative. Die evangelische Landeskirche unterstützt mit Mitteln aus dem Fonds „Inklusion Leben“ die Aktivitäten.

Menschen mit Behinderung gleichstellen

Anlässlich des Europäischen Protesttags für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderung und des zeitgleich stattfindenden lokalen Jubiläums hatte die Kusterdinger Marienkirche am Sonntag zu einen inklusiven Gottesdienst in leichter Sprache eingeladen. „Wir wollen nicht in eine Sonderwelt abgeschoben werden“ und „Wir wollen unseren Alltag so normal wie möglich leben“, forderten Elisabeth Fleischer und Armin Rist, Mitglieder der Projektgruppe "Härten Inklusiv" im Gottesdienst. Die Sekretärin und der Inklusionsbotschafter leben mit einer Behinderung und setzen sich dafür ein, dass alle Menschen gleichwertig am gesellschaftlichen Leben teilhaben können. Gemeinsam mit Sybille Gröber, Mitarbeiterin im Ambulant Betreuten Wohnen und Projektleiterin im Inklusionsnetzwerk, sowie mit Pfarrerin Susanne Fleischer hatten sie den inklusiven Gottesdienst vorbereitet. Pfarrerin Susanne Fleischer stellte die Vielfalt der Menschen in den Kontext des christlichen Glaubens: „Wir dürfen alle verschieden sein, weil wir vor Gott alle gleich sind“.