Altensteig bekommt zentrales Unterstützungszentrum

Neue Anlaufstelle

Die BruderhausDiakonie hat im Landkreis Calw ein Unterstützungszentrum eröffnet. Bei der Feier am 29. September nahmen neben den rund hundert Besuchern auch geladene Gäste aus Politik und Wirtschaft und Kirche teil. 

"Unser Bauen ist kein Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck. Die Mehrzahl der Bewohnerinnen und Bewohner möchte so wohnen wie wir alle, dort, wo es eine gute Infrastruktur gibt, öffentlichen Nahverkehr", erklärte Günter Braun, Fachlicher Vorstand der BruderhausDiakonie, in seiner Rede.

Das Unterstützungszentrum Altensteig bietet auf zwei Etagen Wohn- und Betreuungsmöglichkeiten für 24 Menschen mit einer geistigen Behinderung. Acht Plätze sind für Menschen gedacht, die einen höheren Betreuungsbedarf haben. Dazu kommen Räume für vier Senioren mit Behinderung, die dort tagsüber Freizeit- und Beschäftigungsangebote wahrnehmen können. Im Obergeschoss ist ein Förder- und Betreuungsbereich, den Bewohner und externe Klienten nutzen können.

Teil der Gemeinde werden

"Alle, die hier einziehen, möchten sich als Altensteiger fühlen", sagte Braun abschließend. Er dankte Bürgermeister Gerhard Feeß, der Gemeinde sowie allen Unterstützern für die Zusammenarbeit.  Redner Hans Joachim Fuchtel, Mitglied des Bundestags, lobte das Engagement vor Ort und wies auf die Wichtigkeit des neuen Gebäudes hin: "Inklusion heißt Teilhabe, die muss dort sein, wo die Menschen sind. Dies ist ein Ort, der den Menschen, die hier wohnen, mehr Chancen geben wird. Die BruderhausDiakonie ist eine der Einrichtungen in Deutschland mit höchster Reputation und höchster Innovation; in der Nächstenliebe im Alltag eine außerordentliche Rolle spielt und gelebt wird. Ich wünsche Ihnen und den Mitarbeitern alles Gute und Gottes Segen." 

Ambulante und stationäre Hilfen

Bürgermeister Gerhard Feeß bezeichnete das Gebäude als städtebaulichen Gewinn für Altensteig. Horst Lipinski, Abteilungsleiter Soziale Hilfen im Landkreis Calw, regte ein inklusives Musikprojekt für Gemeinde und Bewohner an: "Denn Musik ist die Sprache, die jeder versteht."

Peter Hauck, Leiter der BruderhausDiakonie im Landkreis Calw, hob hervor: "Die Besonderheit dieser Konzeption für den ländlichen Raum ist: Wir betreuen Menschen, die hier im Haus wohnen, aber auch Menschen, die im Ort wohnen und ambulant zu uns kommen. Dazu gehören Menschen mit einer geistigen Behinderung wie auch Menschen mit einer psychischen Erkrankung."

Rückkehr in die Heimatgemeinde

Mit Einzug der neuen Bewohnerinnen und Bewohner am 5. Oktober, beginnt auch die Arbeit für das Team des Unterstützungszentrums. Die Zimmer und Apartments im Neubau sind rund um die Uhr betreut, nachts ist eine Nachtwache im Haus. Hier ziehen Menschen aus dem Kreis Calw ein, die zum Teil bisher in der Einrichtung der BruderhausDiakonie in Seewald-Schernbach gelebt haben. Mit dem Umzug nach Altensteig kehren sie in ihre Herkunftsregion zurück, sind näher bei Familienangehörigen und Verwandten.

Klaus-Peter Lüdke, Pfarrer der Evangelischen Kirchengemeinde in Altensteig, erinnerte bei der Eröffnungsfeier an seine Zeit als junger Freiwilligendienstler in der BruderhausDiakonie in Schernbach. „Dort habe ich Freiheit gespürt und Gottes Segen erfahren.“

Achim Dorner, Architekt des Unterstützungszentrums, übergab bei der Schlüsselübergabe an Leitung, Bewohner und Mitarbeiter eine Spende, die die zukünftige Arbeit unterstützen soll.

Die Gesamtkosten des Unterstützungszentrums belaufen sich auf rund 3,9 Millionen Euro. Der Kommunalverband für Jugend und Soziales hat das Bauvorhaben mit rund 1,25 Millionen Euro gefördert.