Bau hat begonnen

Arbeit diene nicht nur der Existenzsicherung. Sie stärke das Selbstbewusstsein, das Selbstwertgefühl und die Unabhängigkeit. Werkstätten für Menschen mit Behinderung förderten ihre Beschäftigen durch Arbeit. Das sagte Iris Wößner, Fachbereichsleitung Arbeit und berufliche Bildung der BruderhausDiakonie in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg, beim symbolischen Spatenstich für den Neubau der Werkstätten in Fluorn-Winzeln. Mit diesem Spatenstich am 21. September begannen die Bauarbeiten.

Arbeitsplätze für 51 Menschen mit Behinderung

Arbeit finden künftig 51 Menschen in der neuen Werkstatt am Rainweg im Ortsteil Fluorn der Gemeinde Fluorn-Winzeln. An 36 Arbeitsplätzen werden beispielsweise Kabel konfektioniert oder Beschläge für die Möbelindustrie hergestellt, weitere 15 Plätze entstehen im Förder- und Betreuungsbereich. Zudem wird es einen Bereich geben für die Maschinen und Geräte der sogenannten Grünen Gruppe. Das sind Werkstattbeschäftigte, die in der Garten- und Landschaftspflege arbeiten.

Das „große Ziel“ sei, den Werkstattbeschäftigten, die das wollen, einen Platz im ersten Arbeitsmarkt zu vermitteln, erläuterte Günter Braun, Fachlicher Vorstand der BruderhausDiakonie. Die BruderhausDiakonie sei so aufgestellt, dass dies auch immer häufiger gelinge. „Darauf sind wir stolz“, betonte Braun. Die Menschen brauchten dafür eine angemessene Betreuung – unter Berücksichtigung ihrer Möglichkeiten. Mit der Produktion von Gütern für Haushalt und Industrie sollten sie Geld und Rentenansprüche erwerben und einen echten Beitrag zum Bruttoinlandsprodukt leisten.

Bewusste Entscheidung für den Standort Fluorn-Winzeln

Bernhard Tjaden, Bürgermeister von Fluorn-Winzeln, wertet den Neubau als klares Bekenntnis der BruderhausDiakonie zu seiner Gemeinde. Die Stiftung sei ein Leuchtturm für die Gemeinde, der Licht und menschliche Wärme ausstrahle. Zudem sei sie gut in das Gemeindeleben integriert und ein bedeutender Arbeitgeber.

Die BruderhausDiakonie habe sich bewusst für den Standort entschieden, unterstrich Christine Trein, Leitung der BruderhausDiakonie in der Region Schwarzwald-Baar-Heuberg. „Unsere Einrichtungen sind in das gesellschaftliche Leben der Gemeinde integriert – von der Gemeindeverwaltung erhalten wir viel Unterstützung.“ Das neue Gebäude biete die Möglichkeit, die Klientinnen und Klienten individuell zu betreuen und ihre Fähigkeiten optimal zu fördern.

Fertigstellung Ende 2019 geplant

Bernd Hamann, Sozialdezernent des Landkreises Rottweil, drückte in seinem Grußwort die Hoffnung aus, dass der veranschlagte Kostenrahmen von insgesamt rund 3,45 Millionen Euro nicht überschritten werde. Auf dem 2900 Quadratmeter großen Grundstück entstehen ebenerdig 1135 Quadratmeter Nutzfläche, wie Architekt Hans-Dieter Rehm erläuterte. Etwa zwei Drittel davon belegen Werkstätten und Sozialräume, knapp ein Drittel der Förder- und Betreuungsbereich und rund 100 Quadratmeter die Grüne Gruppe. Der bisherige Werkstatt-Standort an der Pochemühle wird aufgegeben, wenn die Werkstatt voraussichtlich Ende 2019 fertiggestellt ist.

Foto: Daniel Zabota