Gespräch vor Ort

Vor der Arbeit stand das Gespräch: Pflegekräfte und Verantwortliche des Seniorenzentrums Herzog Christoph der BruderhausDiakonie in Bad Urach sprachen mit dem Bundestagsabgeordneten Michael Donth über ihre Arbeit und darüber, wo sie der Schuh drückt. Beim Gespräch dabei war auch der Bad Uracher Bürgermeister Elmar Rebmann. Im Anschluss half Michael Donth beim nachmittäglichen Kaffeeausschank auf den Wohngruppen mit.

Image der Pflegeberufe verbessern

Die Pflege werde schlechtgeredet – und die öffentliche Diskussion erwecke oft den Eindruck, pflegen könne jeder. Das, so der Tenor des Gesprächs mit dem Bundestagsabgeordneten im Seniorenzentrum Herzog Christoph, sei ärgerlich. „Pflege hat mit Lebensqualität zu tun“, betonte etwa Günter Braun, Fachlicher Vorstand der BruderhausDiakonie. „Pflegefachkraft ist ein sehr anspruchsvoller und verantwortungsvoller Beruf.“ Das falsche Bild des Pflegeberufs habe der Pflege sehr geschadet, stimmte Michael Donth zu. „Ich hoffe, dass sich das wieder ändert.“

Auch nach Jahren mit Herzblut dabei

Dass die Pflegekräfte aus verschiedenen Bereichen des Bad Uracher Seniorenzentrums ihre Arbeit gerne tun, auch wenn Schichtdienste, angespannte Personalsituation und eine überbordende Bürokratie den Berufsalltag nicht gerade erleichtern, unterstrichen alle Gesprächsteilnehmer. „Ich mach’s immer noch gerne und mit Herzblut“, sagte beispielsweise der langjährige Altenpfleger Timo Beck. Haus- und Pflegedienstleitung Susanne Aeckerle brachte es so auf den Punkt: „Ich bin in dem Beruf, weil er sinnstiftend ist – was mich ärgert, ist die Bürokratie.“

Weniger Bürokratie bringt mehr Zeit für Bewohner

Ein erheblicher Teil der Arbeitszeit müsse für die Dokumentation aufgewendet werden. Deshalb, so erläuterten Regionalleiter Marc Böhringer und Fachbereichsleiter Thomas Stäbler, versuche die BruderhausDiakonie, den bürokratischen Aufwand möglichst im Rahmen zu halten und beispielsweise vereinfachte Dokumentationsverfahren anzuwenden. „Die BruderhausDiakonie schöpft die Möglichkeiten aus, um die Bedingungen für die Bewohner, aber auch für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter möglichst optimal zu gestalten“, resümierte Fachvorstand Günter Braun, bevor er wie der Bundestagsabgeordnete Michael Donth Pflegekleidung anlegte und sich mit einer Pflegekraft auf den Weg in einen Wohnbereich machte, um dort den Bewohnern ihren Nachmittagskaffee auszuschenken.

Foto: BruderhausDiakonie