Breites Angebot

Die Volkstanzgruppe animierte ihr Publikum zum Mittanzen auf der Bühne. Gleich darauf beklatschten die Zuschauer waghalsige Breakdance-Figuren der Melting Pot Crew. Ein Gegensatz, der typisch ist fürs Jahresfest der BruderhausDiakonie: Rock- und Popklassikern, die die Beine zum Wippen brachten, folgte eine Podiumsdiskussion hochkarätiger Experten zum richtigen Umgang mit digitalen Medien – aufmerksam verfolgt von weit über 100 interessierten Zuhörern. Dazwischen führten die Hunde der Malteser-Rettungshundestaffel Kunststücke vor. 

Ein Fest für alle Generationen

Zu tausenden waren die Besucher gekommen. Familien mit Kindern, jugendliche Cliquen, ältere Menschen, Radausflügler, Menschen mit Behinderung schlenderten in Gruppen, allein oder zu zweit übers Gelände der BruderhausDiakonie am Reutlinger Gaisbühl – und trafen sich beim Tretcar-Rennen, beim Schieferklopfen, vor dem Kaffeezelt, beim Verkaufsmarkt oder beim Kinderzirkus der Oberlinschule, beim Essen vor dem Bioland-Hofladen oder im Garten der Sinne am Lotte-Merkh-Haus. 

Der Gottesdienst begeistert

Beim morgendlichen Festgottesdienst predigte Pfarrer Steffen Kern zum Thema Beten und Arbeiten. „Beten und Arbeiten gehören zusammen“, sagte Kern, der sein Vikariat an der ersten Wirkungsstätte des BruderhausDiakonie-Gründers Gustav Werner in Walddorf abgeleistet hatte. „Das, was uns bewegt und was wir tun, muss übereinstimmen.“ Musikalisch begleitet vom Projektchor der Apis und vom Reutlinger Posaunenchor begeisterte der Gottesdienst die Besucher so, dass sie kräftig Beifall spendeten.

Digitale Medien bestimmen den Alltag 

„Digitale Medien sind weder Fluch noch Segen, sondern ein Handwerkszeug, mit dem ich umgehen lernen muss“, bekräftigte Peter Sommerhalter vom Bündnis gegen Cybermobbing. Er war als Experte zur Podiumsdiskussion „Umgang mit digitalen Medien: aber richtig!“ geladen. „Das ist wie bei einem Hammer: Wenn ich damit einen Nagel einschlage, um ein Bild aufzuhängen, ist das gut – wenn ich mir dabei auf den Daumen hämmere, ist das schlecht.“

Wie Jugendliche in ihrem Alltag mit digitalen Medien umgehen, erläuterten Sonderpädagoge Michael Schubert und Doris Lidl von den Jugendhilfen Deggingen. Dass es Möglichkeiten gibt, Jugendliche über Gefahren wie Cybermobbing aufzuklären und sie präventiv davor zu schützen, zeigte sich in den Beiträgen von Cäcilia Lutz, Regionalleiterin Jugendhilfe Reutlingen, und Peter Hettler von der Oberlin-Jugendhilfe.

Auch die Vorteile digitaler Medien kamen in der von Ulrike Haas, Geschäftsfeldleiterin Jugendhilfe, moderierten Diskussion zur Sprache: Ältere Menschen etwa könnten von den erweiterten Kommunikationsmöglichkeiten profitieren und besser Kontakt zu Kindern und Enkeln halten, gab Altenhilfe-Referentin Verena Münch zu bedenken. Und Michaela Stoeckl, in der BruderhausDiakonie für den Datenschutz zuständig, wies darauf hin, dass manche Gefahren der digitalen Medien ihren Schrecken verlieren, wenn die Grundregeln des Datenschutzes beachtet werden.

Fotos: factum/Weise