Wichtiges Thema

Das dreijährige Projekt "ajs Medienscouts Jugendhilfe" ist ein Angebot der Aktion Jugendschutz in Kooperation mit der Landesanstalt für Kommunikation Baden-Württemberg. Es unterstützt Jugendhilfeeinrichtungen dabei, junge Menschen in ihrer Entwicklung zu fördern und dazu beizutragen, Benachteiligungen zu vermeiden oder abzubauen, insbesondere im Bereich Mediennutzung. Dabei werden sowohl Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch Jugendliche in Sachen Medienkompetenz geschult. Für Cäcilia Lutz, Leiterin des Oberlin-Jugendhilfeverbunds, ist das Thema Medienkompetenz aus dem Alltag nicht mehr wegzudenken. "Seit etlichen Jahren gibt es den Arbeitskreis Medienpädagogik. Medien sind ein wichtiges Thema, das in allen erzieherischen Bereichen eine große Rolle spielt."

Aufklärung über Cyber-Mobbing

Der erste Projekt–Durchlauf wurde inzwischen erfolgreich abgeschlossen. Zwei Mitarbeiter wurden medienpädagogisch geschult, sieben Jugendliche absolvierten die 20-stündige Schulung zum Medienscout und führten ein Peerprojekt durch. In der Schulung lernten die Jugendlichen, digitale Medien aktiv und sinnvoll zu nutzen, Gefahren zu erkennen und abzuwehren sowie ihr Kommunikationsverhalten zu reflektieren. Wladimir etwa lernte "viele interessante Sachen wie Security-Einstellungen bei Facebook, Cyber-Mobbing zu erkennen und dass man herausfinden kann, wo Leute wohnen." Neben ihrer eigenen Weiterbildung fungieren die Medienscouts als Multiplikatoren: Sie geben ihr Wissen weiter und sind Ansprechpartner für die Jugendlichen ihrer Wohngruppe. Zurzeit produzieren sie einen dreisprachigen „Smartphoneflyer“, der wie ein Smartphone gestaltet ist und Tipps zum Umgang damit enthält.

Moderne Schnitzeljagd mit Smartphone

Als Peerprojekt wählten die Jugendlichen eine QR-Code-Rallye. Während einer Feier des Oberlin-Jugendhilfeverbunds, an der circa 80 Jugendliche teilnahmen, wurden im gesamten Gebäude zwölf Zettel mit QR-Codes verteilt. Neun Wohngruppenteams sowie ein Team aus Mitarbeiterinnen, Mitarbeitern und Führungskräften scannten mit ihren Smartphones die Codes. Hinter jedem stand eine Frage, die sich die Medienscouts zuvor gemeinsam überlegt hatten. Zum Beispiel wurde nach dem Namen für eine moderne Schnitzeljagd mit GPS-Koordinaten gefragt (Antwort: Geocaching). "Jeder rannte, das war ein ziemliches Gewusel", erzählt Medienscout Samir. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer erhielten Preise, die Gewinnergruppe einen 50 Euro-Dönergutschein. Das Fazit der Medienscouts: "Die QR-Code-Rallye hat allen Spaß gemacht, sie haben etwas gelernt, und wir haben Interesse für die Medienscouts-Ausbildung geweckt."