Jung und Alt wohnen gemeinsam

Bauherren und Gäste weihten am 20. Juli das neue Friedrichshafener Stadtviertel Allmand Carré ein. Auf der Grundfläche des ehemaligen Finanzamts hat die KreisBauGenossenschaft Bodenseekreis eG 97 Mietwohnungen gebaut. 39 davon sind betreute Seniorenwohnungen, Wohnen mit Service der BruderhausDiakonie. Ergänzt wird das Angebot durch eine Diakoniestation, die gemeinsam mit der Evangelischen Gesamtkirchengemeinde betrieben wird. Zudem ist die Begegnungsstätte „Allmand Treff“ sowie eine Seniorenwohngemeinschaft im Haus. Hier leben acht Seniorinnen und Senioren sowie zwei junge Erwachsene. Nach dem Prinzip „Wohnen für Hilfe“ unterstützen die jungen Menschen die älteren Bewohner in ihrem Alltag und senken damit ihre Mietkosten.


Bewohner und Stadt profitieren

Bei der Einweihungsfeier lobte Andreas Lingk, Kaufmännischer Vorstand der BruderhausDiakonie, die Zusammenarbeit aller Beteiligten. Mit über zehn Jahren Planung hätten die Kreisbaugenossenschaft, die Stadt Friedrichshafen, das Handwerk, die Evangelische Diakoniestation und viele andere zum Gelingen beigetragen. Nun aber stehe einer Integration und Inklusion im Sinne Gustav Werners, vor allem aber dem allgemeinen Wohlbefinden der Bewohner, nichts mehr im Wege.

Edwin Weiß, Aufsichtsratsvorsitzender der KreisBauGenossenschaft Bodenseekreis eG, griff den Begriff der Inklusion ebenfalls auf: „Allmende, dieser aus dem Mittelalter stammende Begriff bedeutet ursprünglich soviel wie – allen Mitgliedern einer Dorfgemeinschaft gehörend“. Ganz in diesem Sinn profitiere das Quartier von dem auf Gemeinsamkeit ausgerichteten Nutzungskonzept und sei nicht weniger als ein „städtebaulicher Volltreffer“.

Selbstbestimmt älter werden im Allmand Carré

Ulrich Gresch, Leiter der Altenhilfe Bodensee/Oberschwaben der BruderhausDiakonie, wies auf die Vorteile des Wohngemeinschaftskonzepts hin: „Gerade durch dieses Miteinander wird in der Seniorenwohngemeinschaft das Active Aging gefördert, also dabei geholfen, das eigene Leben so lange wie möglich selbstbestimmt zu führen. Außerdem werde Wohnungsknappheit und demographischen Problemen konstruktiv entgegen gewirkt.“


Großes Vertrauen auf beiden Seiten

Bereits in der Vergangenheit sind die BruderhausDiakonie und die KreisBauGenossenschaft Bodenseekreis eG, bei einem Bauprojekt in Friedrichshafen gemeinsame Wege gegangen. „Hierbei sei bei der Stadt großes Vertrauen entstanden“, sagte Wolfgang Sigg, stellvertretender ehrenamtlicher Bürgermeister der Stadt Friedrichshafen. Dieser Umstand habe mit dazu beigetragen das „Filetstück“ im Herzen der Stadt an die beiden Partner zu vergeben.