Er wolle „ein Bewusstsein schaffen für die gute Arbeit, die hier geleistet wird“. Aber auch zeigen, „wie notwendig diese Arbeit ist“. Das sagte der Reutlinger FDP-Bundestagsabgeordnete Pascal Kober, als er im April 2022 den Ausbildungsverbund der BruderhausDiakonie in Pfullingen besuchte. In der dortigen Metallwerkstatt werden junge Menschen in Metallberufen ausgebildet. Der Ausbildungsverbund kümmere sich mit vielfältigen Angeboten in Reutlingen und Tübingen um „arbeitsmarktferne Menschen“, erläuterte Johann Küenzlen, Leiter des Ausbildungsverbunds. Dazu zählten etwa Ausbildungsabbrecher, junge Mütter ohne Ausbildung, aber auch Langzeitarbeitslose, Umschüler, Geflüchtete und Menschen mit schwierigen Startbedingungen.

Menschen eine zweite oder dritte Chance geben

Ziel sei, so Küenzlen, diese Menschen „in den Arbeitsmarkt zu bringen“ – unter anderem mit zwei Fahrradwerkstätten in Reutlingen und Tübingen, mit dem Gebrauchtwarenhaus Retour in Tübingen oder mit der Pfullinger Metallwerkstatt und vielen weiteren Ausbildungsmaßnahmen und Angeboten. Professor Dr. Bernhard Mutschler, Theologischer Vorstand der BruderhausDiakonie, der Pascal Kober begleitete, betonte den Auftrag der BruderhausDiakonie, „Menschen nicht fallen zu lassen und ihnen auch eine zweite oder dritte Chance zu geben“. Dafür „die gesetzlichen Rahmenbedingungen so zu schneidern, dass eine gute Arbeit möglich ist“, sehe er als seine Aufgabe, unterstrich Pascal Kober. Als Mitglied des Bundestagsausschusses für Arbeit und Soziales sowie als sozial- und arbeitsmarktpolitischer Sprecher seiner Fraktion sei er ja „im Grunde vom Fach“, sagte er.

Mitarbeit in der Werkstatt und Gespräche mit Azubis

Bevor er unter Anleitung eines Metall-Azubis an einer CNC-gesteuerten Metallbearbeitungsmaschine ein stählernes Türschild mit seinem Namen fräsen, bohren entgraten und mit Schraubgewinden versehen durfte, beantwortete Kober in einer Gesprächsrunde Fragen der Auszubildenden. „Warum kommen Sie zu uns?“, wollte ein junger Mann wissen. Kobers Antwort: „Wir machen Gesetze für die Menschen, deshalb müssen wir die Menschen kennen und wissen, was sie bewegt.“ Was er gelernt habe, um das Amt als Abgeordneter ausüben zu können, interessierte die Azubis ebenso wie die Frage, was der gelernte Pfarrer als Abgeordneter verdiene – oder die Frage, ob man den Bundestag besuchen könne. Das sei möglich über eine entsprechende Einladung seines Abgeordnetenbüros. Darüber könne man gerne ins Gespräch kommen, kündigte Kober an. Eine Antwort, die Auszubildende und Mitarbeiter des Ausbildungsverbunds mit Beifall quittierten.