Coaching und Begleitung

Der Fachdienst Jugend Bildung Migration der BruderhausDiakonie Region Stuttgart hat mit der Gemeinde Deizisau den Auftakt des Projekts CAR für junge Menschen mit und ohne Migrationshintergrund sowie geflüchtete junge Erwachsene mit und ohne Bleibeperspektive gefeiert. „CAR steht für Coaching, Alltagsbegleitung, Ressourcenorientierung und bereitet vor allem junge Erwachsene auf einen Berufseinstieg vor“, erläuterte Ute Schwarzkopf-Binder, Leitung Region Stuttgart der BruderhausDiakonie.

Niedrigschwelliger Berufseinstieg

„Ziel ist, den Menschen einen niedrigschwelligen Berufseinstieg zu geben und sich zu erproben“, sagte Ingrid Gunzenhauser, Fachbereichsleitung Jugendhilfe Region Stuttgart der BruderhausDiakonie. Finanziert wird das Projekt für einen Zeitraum von drei Jahren von der Aktion Mensch mit 300 000 Euro, der Europäische Sozialfonds gibt 50 000 Euro und die Gemeinde Deizisau 60 000 Euro. Da die Projektförderer verschiedene Zielgruppen im Blick haben und auch inzwischen keine Projekte mehr gefördert werden, die sich ausschließlich an Geflüchtete richten, halte man die Angebote bewusst offen für eine vielfältige, bunte Gruppe, so Gunzenhauser.

Module Keramik, Holz und kreative Handarbeiten

Der Startschuss für das Projekt war schon vor sechs Monaten. Mittlerweile konnten sich die ersten 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in drei Modulen erproben: in der Keramik-, Holz- oder Kreativ-Werkstatt. Arbeiten waren unter anderem Nähen und Handarbeiten. Vier Hauptamtliche und acht Dozentinnen und Dozenten vermitteln ihre Kenntnisse. Zudem gibt es in der Begegnungsstätte ein Café, Sprachförderung, Kompetenztraining und Möglichkeiten zur Freizeitgestaltung und Erlebnispädagogik.

Leuchtturm-Projekt für Deizisau

Thomas Matrohs, Bürgermeister von Deizisau dankte der BruderhausDiakonie, dass sie den Ort für das Projekt ausgewählt habe. Er hoffe, dass es als Leuchtturm-Projekt auch in andere Gemeinden hineinstrahle. „Das Projekt ist ein Gewinn für Deizisau in Sachen Integrationsarbeit.“ Es zeige, dass Integration in einem Ort gelingen könne. Menschen würden an die Hand genommen werden, um ihnen Kompetenzen zu vermitteln und ihren Alltag zu gestalten. „Auch Menschen ohne Bleiberecht können ihre Fähigkeiten und Fertigkeiten entwickeln und diese mitnehmen in ihr Heimatland“, sagte er.

Vermittlung in Arbeit und Praktika

Karolina Altenburger, Projektleiterin vom Fachdienst Jugend Bildung Migration der BruderhausDiakonie, dankte dem Bürgermeister für seine Hilfe, unter anderem für sein Schreiben an örtliche Unternehmen. Inzwischen konnten von den 20 Teilnehmerinnen und Teilnehmern vier eine Arbeit finden, sechs wurden in ein Praktikum vermittelt und drei haben eine Ausbildung begonnen. Eine Umfrage ergab, dass Teilnehmerinnen und Teilnehmer ihre Kompetenzen nach der Erprobung deutlich höher einschätzen als vorher. Kooperationspartner des Projekts sind neben den Betrieben die IHK, die Agentur für Arbeit, Schulen, Bildungsträger und Träger von Berufsförderungsmaßnahmen.

Großes ehrenamtliches Engagement

Die Arbeitskreise Asyl aus Deizisau und den umliegenden Orten sowie interessierte Bürgerinnen und Bürger unterstützen das Projekt CAR: Für ihr Engagement bei der Renovierung des CAR-Gebäudes neben der Flüchtlingsunterkunft von Deizisau wurden Gerhard Mailänder und der Nigerianer Paul Anyaghara mit einer Urkunde gewürdigt.