Ende Juli ging ein besonderes Schuljahr zu Ende. Trotz erschwerter Rahmenbedingungen während der Coronapandemie erhielten fast alle Schülerinnen und Schüler aus den Abschlussklassen der Wilhelm-Maybach-Schule ihr Zeugnis. Von den 43 Berufsschülerinnen und Berufsschülern der Sonderberufsschule und der Sonderberufsfachschule für Alltagsbetreuung haben 40 einen Arbeitsvertrag auf dem ersten Arbeitsmarkt bekommen, eine Teilnehmerin macht eine Vollausbildung zur Kauffrau, nur zwei müssen die Prüfung wiederholen. Das Vorqualifizierungsjahr Arbeit und Beruf beendeten 46 Schülerinnen und Schüler, 26 davon beginnen im Herbst mit ihrer Ausbildung. „Das ist die höchste Übergangsquote, die wir je hatten“, berichtet Werner Beck, Schulleiter der Wilhelm-Maybach-Schule. Insgesamt erhielten zwölf Schülerinnen und Schüler Preise und Belobigungen.

Optimal vorbereitet auf den Lockdown

Der erfolgreiche Abschluss sei unter anderem nur möglich gewesen, da die Schule sehr viel Geld in die Hand genommen habe, um die Teilnehmerinnen und Teilnehmer mit technischen Geräten auszustatten. Zudem habe man bereits zu Beginn des Schuljahres ab Herbst 2020 die Schüler intensiv eingearbeitet in das Lernen mit der digitalen Schulplattform. Als dann der Lockdown kam, waren die Schüler optimal vorbereitet. „Wir haben ein Vierteljahr lang geübt, was passiert, wenn es wieder zu einem Lockdown kommt“, blickt Werner Beck zurück. „Der Videounterricht war eine gute Möglichkeit, die Leute bei der Stange zu halten.“

Schüler wurden intensiv sozial betreut

Ein weiterer Baustein des Corona-Konzepts der Wilhelm-Maybach-Schule ist die intensive soziale Betreuung der Schüler durch die Sozialdienste, unter anderem in Zusammenarbeit mit dem Internationalen Bund (IB), der BBQ Bildung und Berufliche Qualifizierung gGmbH und dem Ausbildungsverbund Pfullingen der BruderhausDiakonie (ABV). Die Kolleginnen und Kollegen der Sozialdienste waren mit den Schülern kontinuierlich im Gespräch. Dabei ging es nicht nur um schulische Themen. Wer am Fernunterricht nicht teilnehmen konnte, etwa weil die häusliche Situation problematisch war, bekam Einzelunterricht im ABV Pfullingen. „Es war für die Schüler ganz wichtig, dass jemand da war, der ihnen zuhörte und Ratschläge gab“, ist Beck überzeugt.

Ein gelungenes Beispiel für gelebte Inklusion

So gut der digitale Unterricht auch lief, waren dennoch alle froh, als ab April 2021 die Abschlussklassen wieder in die Schule kommen durften. „Ab Mai waren dann alle wieder an Bord“, erzählt Beck. „Die sechs bis acht Wochen Prüfungsvorbereitung in Präsenz haben vielen gutgetan.“

Mit ihren Angeboten für junge Menschen mit Unterstützungsbedarf sei die Wilhelm-Maybach-Schule eine „Inklusionsmaschine“, ein Beispiel für gelebte Inklusion. „Wir befähigen junge Menschen für den ersten Arbeitsmarkt. Alle Berufe, die sie bei uns erlernen können, sind IHK-zertifiziert. Die Handwerker und Facharbeiter, die wir ausbilden, sind gesucht. Schulabschluss und Ausbildung sind ganz wichtig, um den Schritt in den ersten Arbeitsmarkt zu schaffen“, weiß Beck.

Freie Plätze für das Schuljahr 2021/22

Es gibt noch freie Plätze für die Ausbildung zur Alltagsbetreuerin/zum Alltagsbetreuer. Interessierte können sich bis Oktober 2021 melden unter maybachschule.rt@bruderhausdiakonie.de

Weitere Informationen zur Wilhelm-Maybach-Schule finden Sie hier.