Selbstbestimmt zuhause leben – auch bei Pflegebedürftigkeit oder im Krankheitsfall. Seit 25 Jahren unterstützt der ambulante Dienst der BruderhausDiakonie erfolgreich dieses Ziel. »Unsere Klientinnen und Klienten und ihre Bedürfnisse stehen bei unserer Arbeit immer im Mittelpunkt«, sagt Nagham Jaber, Pfegedienstleiterin von BD mobil Reutlingen. Insgesamt 42 Pflegefach- und acht Hauswirtschaftskräfte sind täglich im Einsatz, um Menschen mit Hilfe- und Pflegebedarf, aber auch Menschen mit psychischer Erkrankung oder mit Behinderung samt ihren Angehörigen zu unterstützen.

Kontinuierliches Wachstum

Im Juli 1995 wurde die seinerzeit von der Stadt Reutlingen betriebene Sozialstation Südwest an die Gustav Werner Stiftung als neuen Träger übergeben. »Wir haben damals mit acht Pflegekräften und rund 100 Klienten angefangen«, erinnert sich die stellvertretende Pflegedienstleiterin Anette Schroefel, die schon zu jener Zeit zum Team gehörte. Im Jahr darauf kamen die Gemeinden Ohmenhausen, Gönningen und Bronnweiler mit dazu, etwas später noch Sonnenbühl. »Seither hatten wir konstant zwischen 200 und 250 aktive Klientinnen und Klienten in der Direktpflege, zusätzlich momentan noch rund 200 in der Beratung«, so Schroefel.

Größte Veränderung durch Digitalisierung

Die größte Veränderung erfuhr der ambulante Pflegedienst in den letzten Jahren durch die Digitalisierung. Während Touren zu Anfang noch mit Stecktafeln geplant wurden ist heute vieles anders, ein Zugewinn, der Nagham Jaber immer noch begeistert: »Unser Team ist nun digital unterwegs. Mit Mobiltelefon oder Tablet ist der Zugriff auf Patientendaten und Maßnahmenpläne jederzeit möglich, Touren können unterwegs abgerufen, Leistungen abgehakt und dokumentiert werden.« Der Erfolg der Umstellung wurde bei der diesjährigen Qualitätsprüfung des MDK (Medizinischer Dienst der Krankenversicherung) bestätigt: »Wir haben eine glatte Eins bekommen«, freut sich Jaber und möchte sich für diese Leistung bei ihrem »super Team« bedanken.

Notfallpläne für den Corona-Ernstfall

Auch während des Corona-Lockdowns im Frühjahr blieb die Versorgung der Klientinnen und Klienten gewahrt, die Corona-Krise »beschäftigt uns aber natürlich immer noch ganz wesentlich«, sagt die Geschäftsführende Leitung Gabriele Hönes und berichtet rückblickend: »Wir haben Notfallpläne erarbeitet und uns viele neue Maßnahmen und Konzepte überlegt, um eine gute Versorgung sicherzustellen und gleichzeitig den größtmöglichen Schutz unserer Mitarbeitenden und Klienten zu gewährleisten.«

Weiterer Ausbau geplant

Auch nach 25 erfolgreichen Jahren gibt es natürlich immer noch Pläne für die Zukunft: der ambulante Dienst für Menschen mit Behinderung soll weiter ausgebaut, die Digitalisierung weiter vorangetrieben werden. »Außerdem wollen wir nachhaltiger unterwegs sein, deshalb versuchen wir unsere Fahrzeug-Flotte in den nächsten Jahren auf Elektromobilität umzustellen«, so Hönes. Trotz allgemeinem Fachkräftemangel sei BD mobil in Reutlingen gut aufgestellt. »Wir sind ein gewachsenes Team, das sehr gut funktioniert und sich gegenseitig unterstützt«, betont Nagham Jaber und fügt dankbar hinzu: »Wir erfahren in unserer täglichen Arbeit von unseren Klienten immer wieder große Wertschätzung.«

Mehr Zeit für Pflegebedürftige

Seit vielen Jahren unterstützt auch der Förderverein der Sozialstation Südwest Reutlingen den Dienst mit Leistungen, wie dem »Diakonischen Modul«, »einer Art Zeitgeschenk für unsere Klienten«, wie Anette Schroefel erklärt. »Diese sind für uns sehr wertvoll, wir können sie in Situationen einsetzen, die von der Pflegeversicherung nicht abgedeckt sind.«

Text: Katharina Wörner