Bereits in gut zwei Jahren, im April 2022, soll das neue Unterstützungszentrum der BruderhausDiakonie sowie das neue Gemeindezentrum der Kirchengemeinde Wendlingen am Neckar fertig sein. BruderhausDiakonie und Kirchengemeinde bilden eine Bauherrengemeinschaft, die ein inklusives Haus in der Stadtmitte von Wendlingen errichtet. So hat das Gemeindezentrum unter anderem einen Raum, den Bürger nutzen können. Es entstehe ein offenes Haus, „das Wohnen und Tagesstruktur für 23 Menschen mit Behinderung anbietet“, erläuterte Sonja Weiblen, Leiterin Geschäftsfeld Behindertenhilfe der BruderhausDiakonie beim Pressegespräch am 27. Juli im Wendlinger Treffpunkt Stadtmitte. Das umfasse Assistenz und Betreuung in kleinen Wohneinheiten, die Einzelzimmer und Apartments beinhalten.

Das Haus ist offen für alle Bürgerinnen und Bürger

Zugleich, sagte Pfarrer Peter Brändle, sei das Gebäude eine Kirche in der Stadt mit der Möglichkeit, an sieben Tagen der Woche für die Gemeinde präsent zu sein, beispielsweise mit Seelsorge, Kultur- und Bildungsveranstaltungen, Gottesdiensten oder um einfach mal zu Marktzeiten ein Angebot machen zu können. „Gegebenenfalls – und man darf ja träumen“, ergänzte Brändle, gebe es die Möglichkeit, auch „die Dachterrasse regelmäßig zu nutzen als After-Work-Treffpunkt“. Der Wendlinger Bürgermeister Steffen Weigel betonte, er freue sich sehr, dass Kirche sich in das Stadtleben einbringe und „der Inklusionsgedanke nicht nur in Sonntagsreden erwähnt, sondern hier von zwei Partnern realisiert wird“. Ute Schwarzkopf-Binder, Leitung BruderhausDiakonie Region Stuttgart, führte aus: „Teilhabe leben, das ist unser Ziel in Wendlingen – in Kooperation mit der Kirchengemeinde. Im Wohnhaus nehmen die Fachkräfte ab 2022 vornehmlich Menschen mit Behinderung aus dem Landkreis auf.“ Mit dem neuen Angebot im Landkreis Esslingen erfülle die BruderhausDiakonie den hohen Bedarf des Landkreises an Wohnplätzen mit Tagesstruktur für die genannte Zielgruppe.

Inklusion ganz selbstverständlich leben ist das Ziel

Bärbel Greiler-Unrath, Diakonin der Evangelischen Kirchengemeinde Wendlingen, stellte den Inklusionsgedanken der Kirchengemeinde dar: „Inklusion bedeutet für uns, Teilhabe für alle – Menschen so zu akzeptieren, wie sie sind und was sie mitbringen.“ Inklusion sei eine Haltung und nicht irgendein Projekt, das man mal mache. Dann sei Inklusion Alltag.

Michael Schramm, Kirchengemeinderat der Evangelischen Kirchengemeinde Wendlingen und Geschäftsführer der Bauherrengesellschaft, sowie Achim Poeske, Leitung Stiftungsmanagement Immobilienmanagement der BruderhausDiakonie, bezifferten die Baukosten für das Gebäude auf kalkuliert 3,6 Millionen Euro. Zuschüsse gebe es von der Evangelischen Landeskirche in Württemberg und vom Kirchenbezirk Nürtingen. Das Haus, bestehend aus vier Stockwerken, biete rund 850 Quadratmeter Nutzfläche für die Kirchengemeinde und rund 1430 Quadratmeter Nutzfläche für die BruderhausDiakonie, beschrieb Schramm. Mit 19 PKW- und 27 Radstellplätzen seien die Bauherren auf zukünftige Gäste vorbereitet.