Schon vor der Eröffnung schaute am Sonntagmorgen die erste Besucherin im ehemalige Krankenasyl von Gustav Werner vorbei. Bis zur Schließung am späteren Nachmittag dürften es rund 400 Neugierige im Gustav Werner Forum gewesen sein. Sie erkundeten auf eigene Faust die multimediale Dauerausstellung im Erdgeschoss über das Leben und Wirken des Reutlinger Theologen, Sozialreformers und Unternehmers, und besichtigten sein Sterbezimmer im ersten Obergeschoss, das an diesem Tag ausnahmsweise geöffnet war.

Auf großes Interesse stieß auch der Kurzfilm über Gustav Werner im Medienraum sowie die beiden Führungen im und um das Backsteingebäude, dass 1885  als Asyl für kranke, schwache und alte Menschen eingeweiht wurde. Historikerin Andrea Anstädt und Anna Pytlik, die lange Jahre im historischen Archiv der BruderhausDiakonie tätig war, berichteten Geschichte und Geschichten über Architektur, Inneneinrichtung und Nutzung des Gebäudes, das als einziges noch an das große Bruderhaus-Areal vor dem Tübinger Tor erinnert. Alle anderen Gebäude – Maschinenfabrik, Gießerei, Kinderhaus, Mutteranstalt, usw. wurden spätestens zur Kernstadt-Erweiterung West in den 1990er Jahren abgerissen.

Unter den Besucherinnen und Besuchern gaben sich sogar einige ehemalige Mitarbeiter der einstigen Maschinenfabrik zu erkennen  und konnten ihrerseits ein paar Anekdoten beitragen. Ein weiterer, oft geäußerter Grund für den Besuch im Krankenhäusle fasste ein Gast kurz zusammen: „Ich fahr hier so oft an diesem Gebäude vorbei, jetzt wollte ich es mir einfach mal anschauen und mehr darüber erfahren.“

Wer die Führung verpasste bzw. am Sonntag keine Zeit hatte, um ins Krankenhäusle zu kommen:
Die Dauerausstellung ist immer mittwochs von 10 bis 17.30 Uhr und am letzten Sonntag im Monat von 14 bis 17.30 Uhr geöffnet. Nach vorheriger Anmeldung können Privatpersonen und Gruppen zudem individuell Führungen vereinbaren bzw. weitere Angebote im Gustav-Werner-Forum nutzen.

Mehr Informationen hierzu finden Sie hier.