Manuel Hailfinger, CDU-Landtagsabgeordnete in der Region Reutlingen und Tübingen, hat sich einen Überblick über Angebote auf dem geförderten zweiten Arbeitsmarkt verschafft. Halt machte der neue arbeitsmarktpolitische Sprecher der CDU-Fraktion im Landtag auch bei der Fahrradwerkstatt der BruderhausDiakonie in Tübingen. Klaus Kittler,Vorstand der Geschäftsstelle AG Arbeit in Württemberg, hatte die Tour durch Reutlingen und Tübingen initiiert. Die Fahrradwerkstatt Tübingen der BruderhausDiakonie ist ein Arbeits- und Qualifizierungsprojekt für Langzeitarbeitslose und Schwervermittelbare. Auch Menschen mit Behinderung arbeiten dort.

Durch Werkstatt-Arbeit wieder eine Perspektive finden

Die Fahrradwerkstatt ist zudem offizielle Fundfahrradstelle der Stadt Tübingen: Nicht abgeholte Fahrräder werden wieder fit gemacht und zum Verkauf für Menschen mit kleinerem Einkommen angeboten. „Die Teilnehmer haben hier die Chance, wieder eine Perspektive zu finden“, sagt Thomas Haas, Leiter der Arbeitsangebote der BruderhausDiakonie in Tübingen. „Durch die Arbeit wird die häufig negative Selbstwahrnehmung durch positive Erfahrungen relativiert.“ Zunächst besichtigte der Abgeordnete Hailfinger am 29. Oktober 2021 die Fahrradwerkstatt und die Holz- und Farbwerkstatt, sprach mit Mitarbeitern und Qualifizierungsteilnehmern und machte sich ein Bild von der Vielseitigkeit der Aufgaben.

Pandemie macht sich auch in der Werkstatt bemerkbar

Thomas Haas appellierte an Manuel Hailfinger, sich dafür einzusetzen, dass im neuen Landesarbeitsprogramm der zweite Arbeitsmarkt verstärkt bei Finanzierungen berücksichtigt wird. Nur so könnten Teilhabe und berufliche Qualifizierung weiterhin ermöglicht werden. Laut Haas hat sich die Coronakrise im Betrieb bemerkbar gemacht: Die Beschaffung von Ersatzteilen für E-Bikes etwa sei ein schwerwiegendes Problem. Auch die beiden vom Jobcenter geförderten Ausbildungsstellen zum Fahrradmonteur hätten nicht besetzt werden können. „Die fehlen im Betrieb – damit ist eine Chance vertan, Menschen in einem boomenden Feld zu qualifizieren“, gab Thomas Haas zu bedenken. Manuel Hailfinger bot an, sich jährlich einen Überblick in Betrieben dieser Art zu verschaffen – und zeigte Interesse, auch andere Bereiche des Ausbildungsverbunds der BruderhausDiakonie kennenzulernen.