Orte neu erfahren

Bürger, Pressevertreter und Gäste wie der Reutlinger Kulturamtsleiter Werner Ströbele sowie die Geschäftsführerin für Stadtmarketing Tanja Ulmer hatten sich auf die Einladung am 18.10. der BruderhausDiakonie-Werkstätten eingelassen: dabei sein bei einer anderen Stadtführung durch Reutlingen, veranstaltet von Menschen mit Handicap. Geführt werden durch bekannte Straßen und Gassen aus der Sicht von Werkstattbeschäftigten der BruderhausDiakonie. Wie hoch ist die Achalm? Wo sind die Mauerreste der Burg auf dem höchsten Berg der Stadt geblieben? Und warum hat die Marienkirche einen gefallenen Engel? Zahlreiche Fragen, auf die selbstverständlich Stadtführer antworten und so auch das Stadtführer-Team der BruderhausDiakonie – an diesem Tag: Emina Dindi?, Anne-Kathrin Kilgus, Martina Traub, Günter Eisele und Dieter Werner.

Texte aus der Literaturwerkstatt

Vom Garten im Heimatmuseum über den Spitalhof führten die Werkstattbeschäftigten – „folgen Sie immer dem gelben Schirm“ – auf das Deck Parkhaus Stadtmitte, um dort die Gäste mit einem wunderschönen Ausblick auf die Achalm und die Marienkirche zu überraschen. Die Eingeladenen gelangten als Seilschaft sicher in den achten Stock. Dort folgten sie mit Beifall den kurzweiligen Ausführungen zur Geschichte: „Die Mauerreste der Achalm-Burg sind im Mittelalter zu Tale getragen worden und in der ganzen Stadt verbaut, die Achalm ist also überall in Reutlingen.“ Wie Schauspieler auf einer Theaterbühne agierten die Stadtführer, sie hatten sich im Vorfeld vom Intendanten des Reutlinger Theaters Tonne coachen lassen, ihre Texte stammen aus der Literaturwerkstatt der BruderhausDiakonie-Werkstätten. Mit Gesten, Mimik und teilweise mit Gesang machten sie Stadtgeschichte lebendig. Beim Text über den Turmengel der Marienkirche sank das Stadtführer-Team flugs in die Knie – ihre Abwärtsbewegung ein Symbol für die ergreifende Engel-Geschichte, erfuhren die Gäste: „Den Stadtbrand 1726 hat der Engel überstanden. 1943 Erdbeben, der Engel fiel runter, huch!“

Buchung der Stadtführung auf Anfrage

Kurzweilig war der Rundgang, so das Fazit der Gäste. Lothar Bauer, Vorstandsvorsitzender der BruderhausDiakonie, informierte über die jüngste Auszeichnung des Projekts: den Nachhaltigkeitspreis der Evangelischen Kreditgenossenschaft. Die Jury hatte das Projekt der BruderhausDiakonie-Werkstätten mit dem dritten Platz ausgezeichnet und ein Preisgeld verliehen. Damit sowie mit der Förderung der Lechler-Stiftung und der Förderstiftung für Menschen mit Behinderung kann das Team die Proben.

Buchung und Kontakt:
anita.gauss@bruderhausdiakonie.de

Foto: BruderhausDiakonie