Freizeit spenden

Musik wirkt wie ein Magnet. Wenn Leon Abel Gitarre spielt, gesellen sich die älteren Menschen im Gustav-Werner-Stift Weingarten der BruderhausDiakonie um den 15-jährigen Schüler. Gemeinsam singen sie Volkslieder. Die meisten Texte kennen die Bewohnerinnen und Bewohner von früher auswendig, auch wenn das Kurzzeitgedächtnis bei einigen nachlässt. 

An diesem Mittwochnachmittag geben sich die Sänger besonders Mühe. Ein Filmteam des evangelischen Online-Jugendkanals upTV ist zu Gast, um über Leon Abel, den jungen Ehrenamtlichen, zu berichten. Das Team will zeigen, wie sich junge Menschen für die Gesellschaft engagieren. Eine spannende Erfahrung für die Senioren und Leon Abel: Viele Einstellungen werden mehrmals gedreht. „Ich kam mir vor wie im Spielfilm“, erinnert sich Leon Abel nach dem Filmdreh.

Ehrenamtliches Engagement ist vielseitig und bereichernd

Der Film zeigt die Facetten von Leon Abels ehrenamtlichem Einsatz im Gustav-Werner-Stift Weingarten. Im Betreuungsdienst kümmert er sich um die Bewohnerinnen und Bewohner, geht mit ihnen spazieren, macht Gesellschaftsspiele und unterstützt sie beim Abendessen. „Der Kontakt mit den Menschen macht mir einfach Spaߓ, sagt er.

Leon Abel ist immer mittwochs im Gustav-Werner-Stift - seit eineinhalb Jahren. Mit einem Schulpraktikum hat alles angefangen. „Die Menschen hier haben wahnsinnig viel erlebt“, erzählt er. „Es ist einfach schön, sich zu unterhalten und Geschichten aus ihrem Leben zu erfahren.“ Anfangs hätten seine Freunde nicht glauben können, dass er sein Engagement ernst meint. Doch inzwischen sei es völlig normal für sie.

Die eigenen Stärken einbringen

Mit Leon Abel engagieren sich insgesamt 17 Frauen und Männer ehrenamtlich im Seniorenzentrum der BruderhausDiakonie. Als freiwillig sozial engagierte Mitarbeiter „bringen sie die Welt zu den Bewohnern“, wie Sabine Zinke sagt. Die Sozialpädagogin betreut Bewohnerinnen und Bewohner sowie haupt- und ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter. Die Ehrenamtlichen kommen nach einem selbst festgelegten Zeitplan regelmäßig in die Einrichtung. „Jede und jeder bringt die eigenen Stärken und Interessen ein und engagiert sich dort, wo er oder sie möchte“, erklärt Zinke den Einsatz der Ehrenamtlichen.

Die Arbeit der Ehrenamtlichen ist vielfältig. „Eine Frau kommt mit ihren drei Collies, ausgebildete Betreuungshunde, zu uns“, berichtet Zinke. Eine andere Freiwillige ist besonders reiselustig, zeigt Bilder und erzählt von ihren Urlaubserlebnissen. Aus Indien hat sie für die Bewohnerinnen und Bewohner bunte Tücher mitgebracht. Andere Ehrenamtliche begleiten die Senioren zum Umzug beim Welfenfest, dem Heimatfest in Weingarten, oder besuchen mit ihnen den Kindergarten.

Für Leon Abel ist das Ehrenamt inzwischen fester Bestandteil der Woche. „Es gibt mir ein gutes Gefühl, einfach für die älteren Menschen da zu sein und ihnen zu helfen, wo es nicht mehr alleine geht.“

Foto: BruderhausDiakonie