Eine neue Heimat finden

Die Wohngruppe sei heute seine Familie, erzählte der 17-jährige Jaboah* im Gespräch mit Nils Schmid (SPD). Jaboah stammt aus Gambia und ist einer von drei jungen Flüchtlingen, die der Reutlinger Landtagsabgeordnete bei seinem Besuch in der Oberlin-Jugendhilfe der BruderhausDiakonie am 28. Oktober kennenlernte.

Jungen Flüchtlingen eine Perspektive eröffnen

Im Gespräch mit Fach- und Führungskräften zeigte sich Nils Schmid sehr interessiert an der Flüchtlingsarbeit, über die er sich bei seinem Besuch auf Einladung der BruderhausDiakonie informierte. In Reutlingen betreut die Oberlin-Jugendhilfe 46 junge unbegleitete Flüchtlinge, 34 davon in Wohngruppen. Die Wohngruppen bieten ein stabiles Umfeld mit intensiver Betreuung durch Fachkräfte, die auf die Bedürfnisse des Einzelnen eingehen, berichtete Cäcilia Lutz, Leiterin der Oberlin-Jugendhilfe.

Deutsch als Schlüssel zu einer Ausbildung

Seit elf Monaten lernen die Jugendlichen gemeinsam Deutsch. Das ist die wichtigste Voraussetzung für Integration, davon ist auch Nils Schmid überzeugt. „Sieben Jungs sind schon so weit, dass sie dieses Schuljahr den Hauptschulabschluss schaffen“, freute sich Johannes Griesinger, der die unbegleiteten Flüchtlinge betreut. 

Der nächste Schritt ist die Suche nach einem Ausbildungsplatz. Realistische Ziele zu stecken, das ist Vermittlungsarbeit, erläuterte Susanna Schagerl, Leiterin der Jugendhilfe. Einige Jugendliche träumten zum Beispiel davon, Profi-Fußballer zu werden. Hier sei es wichtig, den jungen Flüchtlingen eine aussichtsreichere Berufswahl näherzubringen, beispielsweise die Arbeit als Maler oder Mechatroniker.

*Name geändert

Foto: BruderhausDiakonie