Schutzmasken sind Mangelware, und auch einen Mund- und Nasenschutz, der Tröpfcheninfektionen verhindern soll, gibt es oft nur noch in der selbst genähten Version. Professioneller ist der Mund- und Nasenschutz, den die Werkstätten der BruderhausDiakonie mit einer Strickmaschine des Reutlinger Strickmaschinenspezialisten Stoll herstellen – zunächst für den Eigenbedarf der BruderhausDiakonie. „Der Mund- und Nasenschutz ist für uns ein wertvolles und rar gewordenes Gut“, sagte Lothar Bauer, der Vorstandsvorsitzende der BruderhausDiakonie, bei der Übergabe der modernen Flachstrickmaschine am Mittwoch dieser Woche. Die BruderhausDiakonie sei froh, den Mund- und Nasenschutz jetzt selbst herstellen zu können. „Denn es ist uns ein wichtiges Anliegen, unsere Mitarbeiter und unsere Klienten zu schützen.“

Stoll hilft Werkstätten in Corona-Krise

Andreas Schellhammer, Vorstandsvorsitzender der Traditionsfirma Stoll, verwies auf die schon über 30 Jahre andauernde Zusammenarbeit des Strickmaschinenherstellers mit den Werkstätten der BruderhausDiakonie. „Wir haben überlegt, wie und wo wir in diesen Zeiten wirkungsvoll helfen können.“ Da habe es nahegelegen, den langjährigen Zulieferer BruderhausDiakonie-Werkstätten zu unterstützen.

Wenig Handarbeit nötig

Die Maschine, die innerhalb von zehn Minuten einen farblich variablen und perfekt sitzenden Mund- und Nasenschutz produziert, braucht nur wenig Handarbeit. Das ist in Zeiten, in denen die Werkstätten im Notfall-Modus arbeiten, nicht ganz unwichtig, wie Lothar Bauer anmerkte. Stoll-Serviceleiter Erhard Vöhringer, der die Idee mit der Schutzmaskenproduktion entwickelt hatte, erläuterte, dass die 80 000-Euro-Maschine, einmal richtig eingestellt, theoretisch sogar Tag und Nacht durchlaufen könne. „Für die Herstellung eines Mund- und Nasenschutzes ist sie fast ein bisschen überdimensioniert“, bemerkte er.

Gute Zusammenarbeit

Für die Firma Stoll produzieren die Werkstätten der BruderhausDiakonie hauptsächlich „Seitliche Aufholspanner“, ein wichtiges Zubehörteil der meisten Strickmaschinen, erläuterte Klaus Fischer, Regionalleiter Arbeit und berufliche Bildung der BruderhausDiakonie. „Das sind anspruchsvolle Arbeiten, die unsere Leute fordern und deshalb auch beliebt sind.“ Mit dem Ergebnis ist die Firma Stoll seit jeher zufrieden: „Die Zusammenarbeit klappt sehr gut“, bekräftigte Andreas Schellhammer. Die Werkstätten seien ein sehr zuverlässiger Lieferant. „Unser Einkauf ist deshalb fast ein bisschen nervös geworden, als die Werkstätten ihren Betrieb herunterfahren mussten“, ergänzte Serviceleiter Vöhringer.