Ein Lachen zaubern

Die Daimler-Mitarbeiter,15 Männer und eine Frau, brachten sich im Seniorenzentrum am Markwasen in Reutlingen ganz praktisch ein: Sie backten Käsekuchen und Muffins für den Kaffeenachmittag, bastelten Osterhasen für die Dekoration und aktivierten die Seniorinnen und Senioren beim Kegeln und Schachspielen. Beim gemeinsamen bunten Nachmittag am 3. April im großen Saal des Seniorenzentrums unterhielten sie die Bewohnerinnen und Bewohner mit einem Sketch über Väter und Söhne sowie mit einem heiteren Berufe-raten-Spiel. Die Seniorinnen und Senioren hatten ihren Spaß, lachten herzlich und waren vom Besuch begeistert.

Englischkenntnisse aktiviert

Die Bewohnerinnen und Bewohner genossen den nicht alltäglichen Besuch. Besonders glücklich war die 102-jährige Erika Kraft, die endlich wieder einmal Englisch sprechen konnte: Raju Patil, einer der Daimler-Teilnehmer, erzählte ihr von seiner Arbeit und seiner Familie in Indien. Der Ingenieur, der wenig Deutsch spricht, konnte dank des Austausches auf Englisch, auch den Berichten von Erika Kraft gut folgen.

Der Einblick weitet den Blick

Am Vormittag ihres Einsatzes hatten die Mitarbeiterin und die Mitarbeiter der Abteilung Montageplanung der Daimler AG einen Einblick in die Pflege erhalten. Hausleiterin Caroline Wucherer hatte den Sozialeinsatz konzipiert und über Aufgaben und Berufsbilder in der Altenhilfe informiert. In einem gemeinsamen Austausch waren der Fachkräftemangel und die Zukunft der Pflege Thema gewesen, ebenso Sterben und Tod.

Ursprünge begreifen

Zuvor hatte sich die Gruppe durch das Gustav Werner Forum der BruderhausDiakonie in der Stadtmitte von Reutlingen führen lassen. Die dortige ständige Ausstellung „Diakonie- und Industriegeschichte erleben“ zeigt einen wichtigen Teil der Lebensgeschichte von Gottlieb Daimler, mit seiner Motorenentwicklung Initiator für die Gründung der Daimler AG.

Mitte des 19. Jahrhunderts war Gottlieb Daimler leitender Ingenieur der Reutlinger Maschinenfabrik zum Bruderhaus gewesen. Die Fabrik hatte Gustav Werner, Gründer der BruderhausDiakonie, errichtet. Hier hatte auch der Waise Wilhelm Maybach seinen Ausbildungsplatz zum technischen Zeichner. Hier war seine erste Zeichnung eines Motors entstanden.

Eine Win-win-Situation erreicht

Die Sindelfinger zeigten sich am Ende des Nachmittags beeindruckt vom Gesamtwerk des Gründers der BruderhausDiakonie, insbesondere auch vom  Erinnerungsort im denkmalgeschützten „Krankenhäusle“ in der Reutlinger Innenstadt. Caroline Wucherer lobte das hohe Engagement und den Einsatz. „Wir sind fasziniert, wie offen die technischen Fachleute im Kontakt mit den Seniorinnen und Senioren waren.“ Sie haben gemeinsam eine gute Zeit verbracht. "Die Sindelfinger Automobilbauer begegneten unserer Arbeit mit Interesse und Wertschätzung. Das motiviert uns.“ Kornelius Schmidt, Organisator des Einsatzes für die Daimler AG, gab das Lob zurück: „Für uns war das ein rundum gelungener und bereichernder Tag, vielen Dank dafür.“