Zentrale Lage

Die BruderhausDiakonie hat am 21. Juni ihr Unterstützungszentrum in Engstingen eröffnet. In dem in der Ortsmitte gelegenen Gebäude wohnen 16 Klienten in Einzelapartments. Darüber hinaus gibt es im Unterstützungszentrum Räume zur Tagesgestaltung und Beschäftigung für Menschen mit psychischer Erkrankung und Menschen mit geistiger Behinderung aus Engstingen und der näheren Umgebung. Bereits Anfang Juni zogen die ersten Klienten in das Unterstützungszentrum ein.

Wohnen und Tagesstruktur

Zwei getrennte Gebäudeteile sind der Kern des Unterstützungszentrums: jeweils ein Gebäudeteil mit acht Einzelapartments für Menschen mit psychischer Erkrankung und ein Gebäudeteil für Menschen mit geistiger Behinderung. Ein weiterer Gebäudeabschnitt besteht aus Räumen für eine gemeinschaftliche Nutzung: beispielsweise Angebote zur Tagesstruktur und Beschäftigung für Menschen, die wegen ihrer Behinderung oder ihrer Krankheit nicht in der Lage sind, eine Werkstatt für Menschen mit Behinderung zu besuchen.

Eine neue Heimat finden

Der Neubau ist Teil des Programms zum Umbau und zur Neuausrichtung des Standorts Buttenhausen. Dieses hatte zum Ziel, Großeinrichtungen in Buttenhausen umzuwandeln und durch kleine, regionale Einheiten zu ersetzen. Einige Klienten mussten daher von Buttenhausen nach Engstingen umziehen. „Es ist nicht leicht, Heimat aufzugeben und eine neue Heimat zu finden“, sagte Lothar Bauer, Vorsitzender des Vorstands der BruderhausDiakonie, bei der Eröffnungsfeier des Unterstützungszentrums Engstingen.

Der Sozialdezernent des Landkreises Reutlingen, Andreas Bauer, befürwortete die Verlagerung der Angebote nach Engstingen. „Sie haben sich für den richtigen Weg entschieden“, einen Masterplan, der darin bestehe, neue Projekte zu entwickeln, den Standort Buttenhausen zu modernisieren und dessen “krönender Abschluss“ es sei, dass je nach Bedarf auch mehr Plätze angeboten werden können.

Teilhabe und Begegnung

Mario Stotz, Bürgermeister von Engstingen, begrüßte die wohnortnahen Hilfen für Menschen mit Handicap: „Für uns als Gemeinde ist das Projekt sehr wichtig.“ Denn so könne Einbeziehung ohne Ausgrenzung und gleichberechtigte Teilhabe verwirklicht werden. Auch für Jochen Ziegler, Leitung Abteilung Behindertenhilfe und Psychiatrie im Diakonischen Werk Württemberg, ist es „richtig, dass das Gebäude mitten im Ort steht. Damit begegnen sich die Menschen und sie lernen sich kennen.“

Fachgerechte Betreuung

Die getrennten Gebäudeteile erlauben eine jeweils fachspezifische und fachgerechte Betreuung der Klienten. „Das macht aber dennoch organisatorische Synergieeffekte möglich“, weiß Achim Dochat, Leitung Geschäftsfeld Sozialpsychiatrie der BruderhausDiakonie. Im Unterstützungszentrum arbeitet ein multiprofessionelles Team. Es ist zudem Anlaufstelle für Menschen mit Behinderung oder psychischer Erkrankung, die in der Umgebung in einer eigenen Wohnung leben. Eine Ansprechperson vor Ort ist rund um die Uhr erreichbar.

Einbindung in die Gemeinde

Für Christian Freisem, Leitung Region Reutlingen Behindertenhilfe und Sozialpsychiatrie der BruderhausDiakonie, spielt „die Vernetzung und Integration in das bestehende Umfeld hier in der Gemeinde Engstingen“ eine wichtige Rolle. Das Unterstützungszentrum stelle deshalb auch für Gruppen oder Initiativen aus der Gemeinde Räume zur Verfügung. Ein großer Veranstaltungsraum mit Küche und Sanitärräumen ist als „integrative Begegnungsstätte“ geplant. Vereine und Gruppen aus dem Ort, aber auch das Unterstützungszentrum selbst, können ihn für Chorproben, Versammlungen oder andere Veranstaltungen nutzen.