Menschen im Quartier erreichen und mit Partnern zusammenarbeiten sowie individuell auf den Bedarf zugeschnittene Angebote, sind Inhalte sozialer Arbeit, an deren Weiterentwicklung die Stiftung BruderhausDiakonie aktuell arbeitet. Dazu waren Verantwortliche in acht Regionen in Baden-Württemberg am 12. März im Gespräch mit Vertreterinnen und Vertretern von Kreisen, Kommunen und Kirche. In der BruderhausDiakonie gilt der 12. März als Gustav-Werner-Tag – in Erinnerung an den Geburtstag des Stiftungsgründers, den Theologen Gustav Werner. Mit Hilfe von Freunden und Förderern errichtete er im 19. Jahrhundert in Württemberg an vielen Orten Rettungsanstalten für Kinder und Menschen in Not.

Hoher Bedarf an Tagespflegeplätzen für ältere Menschen

Gesprächspartnerin in Tübingen war Dr. Daniela Harsch, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Kultur, Sport und Ordnung. Fehlender Wohnraum für Menschen mit Behinderung und Menschen mit psychischer Erkrankung, die Nahversorgung von Menschen in Wohnquartieren sowie Angebote der Tagespflege für ältere Menschen waren Inhalte, die Harsch wie auch Dr. Tobias Staib, Fachlicher Vorstand der BruderhausDiakonie, und Walter Riedel, Leitung Region Freudenstadt, Tübingen, Zollernalb, und ihrem Team am Herzen liegen. Harsch machte deutlich, wie wichtig, das neue Tagespflegeangebot für ältere Menschen der BruderhausDiakonie im Quartier Alte Weberei sei. „Da ist ein großer Bedarf.“ Die Sozialbürgermeisterin äußerte den Wunsch, bei Fahrdiensten allgemein für ältere Menschen zu kooperieren. Doch nicht alle Anliegen von Zielgruppen seien erfüllbar, machte sie deutlich, nachdem Michael Mennel, Fachbereichsleiter Sozialpsychiatrie, dargestellt hatte, wie schwierig die Anschlussunterbringung von Menschen mit psychischer Erkrankung aus dem Angebot Wennfelder Garten in der Südstadt sei. „Wir haben in Tübingen ellenlange Wartelisten. Wir müssen auf den Landkreis zugehen.“

Erfolgreiche Quartiersentwicklung mit niederschwelligen Angeboten

Prälat Dr. Christian Rose, stellvertretender Stiftungsratsvorsitzender, zeigte sich sehr erfreut über das geplante inklusive Wohnquartier in der Correnstraße, das in Kooperation von Stadt, BruderhausDiakonie und Kirche entstehe. Auf die Frage von Regionalleiter Walter Riedel, „was braucht es, damit Vorhaben generell gelingen?“, sagte Harsch, die Entwicklung im Quartier sei wichtig, auch die Nahversorgung mit beispielsweise einem Lebensmittelangebot, und „wir brauchen niederschwellige Angebote für Menschen, die dort leben, so auch um Einsamkeit zu begegnen.“ Magdalena Smetana, Medienbeauftragte für den Kirchenbezirk Tübingen, bemerkte als Anwohnerin der Correnstraße, dass für Bewohner in einem Quartier Informationen sehr wichtig seien.

Ambulantes Wohnen für Menschen mit Behinderung geplant

Den Ausbau weiterer Angebote für Menschen mit Behinderung in Tübingen stellte die für den Landkreis Tübingen zuständige Bereichsleiterin der BruderhausDiakonie Sarah Allgöwer vor. So fragten immer mehr Menschen mit Behinderung oder mit psychischer Erkrankung Angebote des ambulant betreuten Wohnens nach, bei dem Klienten selbstständig in einer Wohnung leben und bei Bedarf Unterstützung im Alltag erhalten.

Auch zukünftig im Gespräch bleiben

Gemäß dem Motto von Gustav Werner „Was nicht zur Tat wird, hat keinen Wert.“, wollen Harsch und Verantwortliche der BruderhausDiakonie den Gesprächsfaden zeitnah wiederaufnehmen, um sich über die Vernetzung in der Tagespflege für ältere Menschen und zu weiteren Themen noch genauer auszutauschen.

An den Gesprächen zum Gustav-Werner-Tag nahmen teil:

Mike Münzing, Bürgermeister Münsingen, Michael Hillert, Bürgermeister Dettingen, Elmar Rebmann, Bürgermeister Bad Urach, Thomas Keck, Oberbürgermeister Reutlingen, Prof. Jo Jerg, Evangelische Hochschule Ludwigsburg, Campus Reutlingen, Dekan Bernd Weißenborn, Evangelischer Kirchenbezirk Esslingen, Franziska Vogel, Amtsleiterin Sozialamt Stuttgart, Alexander Maier, Oberbürgermeister Stadt Göppingen, Dekan Hartmut Zweigle, Evangelischer Kirchenbezirk Göppingen, Dr. Daniela Harsch, Bürgermeisterin für Soziales, Ordnung und Kultur, Stefanie Kaiser, Behindertenbeauftragte Schwarzwald-Baar-Kreis, Gerhard Winkler, Behindertenbeauftragter Landkreis Rottweil, Markus Hollemann, Bürgermeister Denzlingen, Reinhard Friedel, Leitung des Dezernats Arbeit und Soziales beim Landratsamt Ravensburg

Foto: Gesprächsteilnehmer/innen von links nach rechts: Dr. Daniela Harsch, Bürgermeisterin für Soziales, Bildung, Kultur, Sport und Ordnung Stadt Tübingen, Prälat Dr. Christian Rose, stellvertretender Vorsitzender des Stiftungsrats, BruderhausDiakonie, Walter Riedel, Leitung Region Freudenstadt, Tübingen, Zollernalb, BruderhausDiakonie. Dr. Tobias Staib, Fachlicher Vorstand, BruderhausDiakonie