Wohnortnahe Versorgung

Der Sozialpsychiatrische Dienst ist eine leicht erreichbare Kontakt- und Beratungsstelle für Menschen mit psychischer Erkrankung. Seine Aufgaben: schnelle Hilfe in seelischen Krisensituationen leisten, Aufenthalte in der psychiatrischen Klinik vermeiden oder zumindest verkürzen, notwendige Hilfen vermitteln oder Menschen mit psychischer Erkrankung und deren Angehörige beraten und begleiten. Im Alb-Donau-Kreis gibt es diesen Dienst seit 30 Jahren. Die Zahl der Hilfesuchenden wuchs seither stetig, im vergangenen Jahr wurden 533 Klientinnen und Klienten betreut. 2004 übernahm die BruderhausDiakonie die Trägerschaft. Land und Landkreis fördern den Dienst jeweils mit 72 000 Euro im Jahr. „Wir sind dankbar für das Engagement in unserer Region“, sagte Josef Barabeisch, Sozialdezernent des Alb-Donau-Kreises, bei einem Pressegespräch. „So können Menschen wohnortnah versorgt werden.“

Wichtiger Baustein für flächendeckendes Angebot

„Die BruderhausDiakonie betreibt den Sozialpsychiatrischen Dienst mit einem dezentralen, niederschwelligen und integrierten Konzept“, berichtete Gudrun Reuther, Fachbereichsleitung Sozialpsychiatrie Region Ulm/Ostwürttemberg. An den Standorten Ehingen, Laichingen und Langenau sei der Dienst eng vernetzt mit anderen ambulanten Angeboten. „Das ermöglicht fachliche, wirtschaftliche und organisatorische Synergieffekte“, so Gudrun Reuther. Der Fachliche Vorstand der BruderhausDiakonie, Günter Braun, betonte, dass der Sozialpsychiatrische Dienst individuell passende Hilfen leiste und damit ein wichtiger Baustein für ein flächendeckendes Angebot sei.

Feste Ansprechpartner und kurze Wartezeiten 

Für Menschen mit psychischer Erkrankung gibt es an den Standorten Ehingen, Laichingen und Langenau feste Ansprechpartner. Eine Erstberatung ist telefonisch oder vor Ort möglich. „Wir haben kurze Wartezeiten und können schnell handeln“, erklärte Anja Diener vom Sozialpsychiatrischen Dienst in Langenau. Wenn die psychisch Kranken nicht von sich aus Hilfe suchen, melden sich auch Angehörige, Nachbarn oder Therapeuten bei ihr. Rasche Hilfe fand Elif Braun*, nachdem sie durch Probleme in der Familie und an der Arbeitsstelle psychisch schwer erkrankt war. Nach einem Reha-Aufenthalt vermittelte sie die Klinik an den Sozialpsychiatrischen Dienst im Alb-Donau-Kreis. Seither unterstützen sie die Fachkräfte der BruderhausDiakonie dabei, ihren Alltag positiver zu gestalten, mehr Kontakte zu knüpfen und sich auf Gespräche mit ihrem Arbeitgeber vorzubereiten.

Soziotherapie für längerfristige Stabilität 

„Es ist uns wichtig, dass Menschen mit psychischer Erkrankung wissen, sie können zu uns kommen und wir vermitteln sie dann weiter“, betonte Sigrun Rose, Leitung Region Ulm/Ostwürttemberg. Mit der ambulanten Soziotherapie, die über einen größeren Zeitraum vom Facharzt verordnet wird, sorge der Sozialpsychiatrische Dienst für eine längerfristige Stabilisierung von Menschen mit psychischer Erkrankung. In der Soziotherapie werde auch geklärt, ob weitere Hilfen notwendig sind.

*Name von der Redaktion geändert