Trauer und Betroffenheit äußerten die Teilnehmer einer Pressekonferenz am Mittwochmittag auf dem Reutlinger Gaisbühl – aber auch Dank an Feuerwehr, Rettungskräfte sowie Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die beim Brand am Dienstagabend im Reutlinger Fachpflegeheim der GP.rt in der Oberlinstraße Vorbildliches geleistet haben.

Trauer und Solidarität bekundet

Sozialminister Manne Lucha war nach Reutlingen gekommen, um der GP.rt, der Gesellschaft für Gemeindepsychiatrie Reutlingen, „Solidarität zu bekunden“, wie er sagte. Beim Brand waren drei Menschen gestorben, die in der Einrichtung für psychisch Erkrankte mit zusätzlichem Pflegebedarf lebten. Er komme nicht als Politiker nach Reutlingen, betonte Lucha, sondern als Kollege. Die GP.rt, gemeinsame Tochtergesellschaft des Zentrums für Psychiatrie und und der BruderhausDiakonie, und ihre Reutlinger Schwestergesellschaft PP.rt (Klinik für Psychiatrie und Psychosomatik Reutlingen) seien jahrzehntelange Partner im Kampf für eine stigmafreie Versorgung psychisch erkrankter Menschen und für das Normalitätsprinzip. Aber man habe nicht alles in der eigenen Hand. „Heute tragen wir Trauer“, sagte Lucha. „Wir stehen an ihrer Seite und bekunden Solidarität.“ Völlig verfehlt sei es, Schuldzuweisungen vorzunehmen.

Gute Zusammenarbeit mit Brandschützern

Es gebe Brandschauen und regelmäßige Überprüfungen, bestätigten auch Regierungspräsident Klaus Tappeser und der Reutlinger Oberbürgermeister Thomas Keck. Die Behörden seien im engen und guten Austausch mit dem Träger der Einrichtung, der installierte Brandschutz habe funktioniert, wie Dietrich Knobloch, der Leiter der Abteilung vorbeugender Brandschutz der Stadt Reutlingen erläuterte. Deshalb sei auch ein so schnelles Eingreifen von Feuerwehr und Rettungskräften möglich gewesen.

Vorbildliches Zusammenspiel von Feuerwehr und Rettungskräften

Der evangelische Landesbischof Ernst-Wilhelm Gohl, der im Vorfeld des Besuchs von Sozialminister Lucha eine Andacht mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der BruderhausDiakonie gehalten hatte, empfahl, dem vorschnellen Reflex, nach Schuldigen zu suchen, zu widerstehen und mit den Betroffenen und Angehörigen in Stille zu trauern. Der Reutlinger Landrat Ulrich Fiedler lobte den schnellen Einsatz und das gute Zusammenspiel von Rettungskräften, Feuerwehr, Stadt und GP.rt. „Ich wünsche denen das Beste, die mit der Bewältigung der Folgen zu tun haben“, schloss er. Der Vorstandsvorsitzende der BruderhausDiakonie, Tobias Staib, dankte stellvertretend den Geschäftsführern der GP.rt, Professor Gerhard Längle und Christian Freisem, für ihren Einsatz und versicherte sie der Anteilnahme der ganzen BruderhausDiakonie. Der schnelle Einsatz der Retter sei eine Versicherung ihrer professionellen Arbeit. Sie hätten das Schlimmste verhindert.