Seit dem 1. März 2021 ist der neue Theologische Vorstand der BruderhausDiakonie, Pfarrer Prof. Dr. Bernhard Mutschler, im Amt. Heute wurde er offiziell im Beisein zahlreicher Gäste mit einem Festgottesdienst in der Reutlinger Marienkirche eingeführt. Stiftungsratsvorsitzender Prof. Martin Beck betonte in seinem Grußwort, die Stiftung habe mit Prof. Mutschler eine Persönlichkeit als Theologischen Vorstand gewonnen, die Gemeindearbeit, wissenschaftliche Theologie und Diakonie miteinander verbinde. Vor seiner Tätigkeit in der BruderhausDiakonie lehrte der 53-Jährige ab 2008 als Professor an der Evangelischen Hochschule Ludwigsburg die Schwerpunkte Biblische Theologie und Gemeindediakonie. Habilitiert hatte er an der Universität Heidelberg in den Fächern Neues Testament und Ältere Kirchengeschichte/Patristik.

Diakonische Identität und Erkennbarkeit stärken

Mutschler, ständiger Pfarrer der Evangelischen Landeskirche, war Ende der 90er Jahre Pfarrer in Neckartailfingen. In der BruderhausDiakonie ist einer seiner Arbeitsschwerpunkte im Austausch mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern, wie diakonische Identität und diakonische Erkennbarkeit gestärkt werden können. Theologisch-ethische Themen mit gesellschaftlich relevanten Inhalten sind mit den Teams zu bearbeiten. So findet noch in diesem Jahr ein Fachtag zur Frage des assistierten Suizids statt. „Eine weitaus größere Rolle als bisher“, so Prof. Dr. Mutschler im Pressegespräch vor der gottesdienstlichen Einführung, werde künftig ökologische Nachhaltigkeit spielen. Bereits jetzt hat sich die Stiftung den 17 globalen Nachhaltigkeitszielen der Agenda 2030 angeschlossen. Dazu gehöre auch die Vermittlung von Wissen an Mitarbeitende sowie an Klientinnen und Klienten.

Besondere Verantwortung für diakonischen Auftrag

Dr. Christian Rose, Prälat im Ruhestand, führte im Einführungsgottesdienst bildlich ins Jahr 1851. Er nahm Bezug auf ein Zitat des Theologen Gustav Werner, gesprochen bei der Eröffnung der Papierfabrik zum Bruderhaus in Reutlingen: „Schaff dem Armen seine Speise, und dem Nackenden sein Kleid! Herrschen mög‘ in unserm Kreise Liebe und Gerechtigkeit. Nun, ihr Brüder, gebt aufs Neue Herz und Hand zum Bruderhaus!“ Die Fabrik gebe es nicht mehr, erläuterte Rose, aber: „Der diakonische Auftrag bleibt.“ Der neue Theologische Vorstand, Prof. Dr. Bernhard Mutschler, trage hierfür besondere Verantwortung.

Empowerment als Leitbegriff sozialer Arbeit und Diakonie

Joachim Beck, ehemaliger Direktor des Zentrums Diakonat der Evangelischen Landeskirche, machte deutlich: „Diakonie ist das Hoffnungszeichen. Was schwingt denn mit, wenn wir von Diakonie reden? Da ist natürlich zunächst das ‚Dienen‘ – nicht im devot-unterwürfigen Sinne, sondern im Sinne: Menschen das ermöglichen, was sie zum Leben benötigen, aufeinander achten. Und dabei auch, deren Handlungsspielraum weiten. Damit sie ihre Belange selbst in die Hand nehmen können. Empowerment ist Leitbegriff in der sozialen Arbeit und in der Diakonie.“ Dr. Lucie Panzer, Rundfunkpfarrerin im Ruhestand, betonte, „dass Gott es gut meint mit uns Menschen, das macht die Diakonie erfahrbar. Aber davon muss auch geredet werden.“

Gemeinsam die fachliche Weiterentwicklung realisieren

Gemeinsam mit dem Gesamtvorstand, allen Mitarbeitenden und orientiert an Zielgruppen wolle die BruderhausDiakonie eine fachliche Weiterentwicklung, den Prozess Diakonal 2025, realisieren, schloss Christian Rose. „Stiftungsrat und Stiftung freuen sich auf die Zusammenarbeit mit Herrn Mutschler“, sagte Stiftungsratsvorsitzender Prof. Martin Beck.

Achthaben und Anspornen: Predigt Prof. Dr. Bernhard Mutschler, Theologischer Vorstand