Schon die Eingangstür des Showrooms in der Reutlinger Oberlinstraße 223 zeigt, worum es hier geht: Das Türschloss lässt sich öffnen, ohne dass ein Schlüssel eingesteckt und herumgedreht werden müsste – eine Erleichterung für Menschen mit eingeschränkter Handbeweglichkeit. Der Showroom, den das Geschäftsfeld Altenhilfe der BruderhausDiakonie im Frühherbst 2021 eingerichtet hat, ist voll mit innovativer Technik, die Menschen zu Hause unterstützt: Eine Notrufanlage mit Bewegungsmeldern, die Pflegende und Angehörige auf Stürze aufmerksam macht; ein vielfach verstellbares Pflegebett; Lampen, die den Verlauf des Tageslichts imitieren und so einen natürlichen Schlaf-Wach-Rhythmus fördern – all das und vieles mehr ist im Showroom installiert oder steht zu Demonstrationszwecken bereit. „Die Altenhilfe der BruderhausDiakonie arbeitet schon seit Jahren in Forschungsprojekten mit und begleitet den Einsatz von technischen Assistenzsystemen in der Pflege“, berichtet Katja Michael, Referentin im Geschäftsfeld Altenhilfe.

Technische Hilfsmittel erleben und begreifen

„Wir hatten etliches in der Schublade, konnten es aber nie zugänglich machen“, erklärt Katja Michael. So sei die Idee zum Showroom entstanden. Dort lasse sich unterstützende Technik erleben und begreifen. Und zwar nicht nur solche Technik, die Menschen mit Unterstützungsbedarf ermöglicht, weitgehend selbstständig in der eigenen Wohnung zu leben. Gezeigt werden auch Hilfsmittel wie Exoskelette, die Pflegekräften den beruflichen Alltag erleichtern, indem sie das Heben schwerer Lasten vereinfachen. „Im Showroom sind neuartige Lösungen für den Pflegealltag praxisnah ausgestellt“, erläutert die Altenhilfe-Referentin. „Mitarbeitende, Klientinnen und Klienten sowie Angehörige können sich hier über neuartige und erprobte Produkte lebensnah informieren und sie ausprobieren.“

Pflegekräfte testen Alltagstauglichkeit

Der Showroom diene aber nicht nur der Information, sagt Katja Michael. Der Raum sei gut angebunden an den ambulanten Pflegedienst BD mobil, der hier seine Büros hat. Das im Showroom installierte Notrufsystem läuft beispielsweise direkt auf das Telefon von BD mobil-Leiter Stefan Adamek. Den ergonomisch gestalteten Tisch im Showroom könnten die BD mobil-Fachkräfte für die Beratung von Klientinnen, Klienten und Angehörigen nutzen. Pflegekräfte aus den Einrichtungen der BruderhausDiakonie ließen sich dort an Exoskeletten schulen und testeten deren Alltagstauglichkeit. Darüber hinaus kommen Praxisanleiterinnen und –anleiter mit ihren Pflegeschülerinnen und -schülern zu Anschauungs- und Vorführungszwecken in den Showroom.

Dem Nachwuchs Perspektiven aufzeigen

Praxisanleiterin Silke Göcking vom Seniorenzentrum der BruderhausDiakonie in Betzingen hat den Raum vor Kurzem mit drei Azubis besichtigt. „Interessant fanden wir insbesondere den Alterssimulations-Anzug, da man sich die Einschränkungen, mit denen unsere Bewohnerinnen und Bewohner leben müssen, besser vorstellen kann“, sagt Silke Göcking. Dem Geschäftsfeld Altenhilfe sei es wichtig, versichert Referentin Katja Michael, den Nachwuchs an technische Unterstützungsmöglichkeiten heranzuführen und ihnen damit Perspektiven aufzuzeigen. „Zukünftig möchten wir den Raum auch Auszubildenden aus anderen Berufsgruppen wie der Heilerziehungspflege zur Verfügung stellen.“ Laut Katja Michael gibt es auch schon Anfragen von externen Einrichtungen wie etwa vom Pflegestützpunkt Metzingen.

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