Drei Monate hatten sie sich auf diesen Moment vorbereitet. Als es endlich soweit war, konnten sie ihre Aufregung kaum verbergen: Die Mitglieder der BruderhausDiakonie-Theatergruppe Münsingen-Buttenhausen spielten anlässlich des 100. Jahrestags der Ermordung von Matthias Erzberger am 10. September 2021 vor prominenten Gästen. Baden-Württembergs Ministerpräsident Winfried Kretschmann und der Bischof der Diözese Rottenburg-Stuttgart, Gebhard Fürst, waren auf die Schwäbische Alb gekommen, um gemeinsam des 1875 in Buttenhausen geborenen Zentrumspolitikers und Reichsministers Matthias Erzberger zu gedenken. Im Bürgersaal der ehemaligen Bernheimerschen Realschule stellte die Theatergruppe drei wichtige Szenen aus Erzbergers Leben dar. Kretschmann zeigte sich sichtlich bewegt und dankte den Darstellerinnen und Darstellern persönlich für deren berührende Darbietung. Auch Gebhard Fürst betonte, wie sehr ihn die Aufführung beeindruckt habe.

Darstellerinnen und Darsteller haben sich akribisch vorbereitet

Im Vorfeld hatte sich die Theatergruppe im Erzberger-Museum informiert, Filme angeschaut und Bücher gelesen, um sich in das Thema einzuarbeiten. Aus dem, was die Mitglieder besonders interessant fanden, entwickelten sie mit ihrer Leiterin Angelika Janssen die Szenen für den hohen Besuch. Unter den Gästen war auch Münsingens Bürgermeister Mike Münzing, der vom Leben Erzbergers und der jüdischen Vergangenheit Buttenhausens erzählte. Markus Rank, Fachbereichsleiter Sozialpsychiatrie und Behindertenhilfe Alb in der Region Reutlingen, berichtete über das vielfältige Engagement der BruderhausDiakonie. Er bezeichnete es als eine „Herzensangelegenheit, Menschen mit Behinderung und Menschen mit psychischer Erkrankung Teilhabe an Arbeit, Heimat und Kunst zu ermöglichen“ und nannte die Theatergruppe „eine Perle des Living Museums“. Diese hatte sich nach ihrem Auftritt ein Gruppenfoto mit dem Ministerpräsidenten und dem Bischof gewünscht – ein Wunsch, den Kretschmann und Fürst gerne erfüllten.

Kunst aus dem Living Museum als Geschenk für die Gäste

Zur Erinnerung an diesen Tag überreichte Fachbereichsleiter Markus Rank den prominenten Gästen Postkarten und Kunstdrucke aus dem Living Museum Alb, wo Klientinnen und Klienten der BruderhausDiakonie Buttenhausen künstlerisch tätig sind. Nach einem Stehimbiss zogen die Besucher dann zum nahe gelegenen Erzberger-Museum, wo sie an einer Führung teilnahmen, und weiter zum jüdischen Friedhof.