Altenhilfe

Pflegekräfte aus dem Ausland

Ein Bewohner mit seinem Pfleger in seinem Zimmer eines Seniorenzentrums.
Die Pflege profitiert von Menschen aus dem Ausland.

Fachkräfte aus aller Welt sind unverzichtbar für die Altenhilfe. Ein Beispiel aus dem Seniorenzentrum 
am Markwasen zeigt, dass dieses Konzept gut funktioniert und Perspektiven bietet.

Sie kommen aus Indien, Tadschikistan, Vietnam, der Türkei oder Gambia und aus Serbien und Bosnien. Ohne sie würde das deutsche Pflegesystem nicht funktionieren. Über 20 junge Menschen werden jedes Jahr aus dem Ausland für die Einrichtungen in Reutlingen angeworben und absolvieren eine Ausbildung in der Altenpflege der BruderhausDiakonie. 

Zwei, die sich gefunden haben
„Wir machen so unsere Späße“, sagt der 88-jährige Fritz Federmann im Seniorenzentrum am Markwasen in Reutlingen. Altenpflegehelfer Eldar Hrustanović begrüßt den Mann im Rollstuhl mit einem Faustcheck und stimmt zu. Sie können über alles lachen, ob beim Blutdruckmessen oder beim Durchblättern eines Büchleins mit den schönsten Blumen im Garten von Fritz Federmann, der einmal Gärtner war. „Immer gut drauf, super-kompetent, gut in Deutsch“, Fritz Federmann ist voll des Lobes für den 25-jährigen Altenpflegehelfer, der aus Tuzla in Bosnien kommt und seit knapp fünf Jahren in Deutschland lebt. Bankkaufmann hatte der junge Mann in Bosnien gelernt. Nach einem Freiwilligen Sozialen Jahr bei der Behindertenhilfe in Rappertshofen engagierte er sich in der Altenpflege am Markwasen und blieb. 

Voneinander lernen
„Unser Pflegesystem wächst und festigt sich nur noch durch Migration“, sagt Marc Böhringer, Regionalleitung Altenhilfe Reutlingen. Junge Menschen aus aller Welt, die hier eine pflegerische Ausbildung machen und Deutsch lernen, sind „ein Gewinn für den Arbeitsmarkt“. Ihre Erfahrungen, die sie aus den Heimatländern mitbringen, seien „ein unfassbarer Schatz“. Für eine nachhaltige Integration ist ein gutes Ausbildungs-programm nur die halbe Miete. „Die Menschen,die neu nach Deutschland kommen, sollen sich wohlfühlen.“ Um diese jungen Menschen dauerhaft für die Arbeit und ein Leben in Deutschland zu gewinnen, brauchen sie Unterstützung und Verständnis. Fortbildungen sorgen für ein gutes Miteinander, ehrenamtliche Helfer unterstützen in der Freizeit.

Spenden helfen bei der Integration
„Für diese nicht refinanzierte Integrationsarbeit sind wir auf Spenden und das Engagement von Ehrenamtlichen angewiesen“, sagt Ehrenamtsbeauftragte Christina Kolb. Neuangekommene werden von ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern beim Deutschlernen, bei Behördengängen, bei der Eröffnung eines Bankkontos und beim Handykauf unterstützt. Ehrenamtliche begleiten im Freizeitbereich, bei einer Stadtführung oder organisieren gemeinsame Grillabende.
Herzlichen Dank für Ihre Spende!

Sich wohlfühlen

Eine Pflegerin misst bei einer Bewohnerin den Puls.

Die Einrichtungen der Altenhilfe der BruderhausDiakonie sind auf Pflegekräfte aus dem Ausland angewiesen. Neben einer guten fachlichen Ausbildung ist es besonders wichtig, dass sich die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter wohl fühlen und integriert sind. Ehrenamtliche unterstützen bei Behördengängen und der Suche nach einer Unterkunft. Bei gemeinsamen Ausflügen und Unternehmungen lernen die Pflegekräfte voneinander und können sich austauschen.