Die Freude war groß, als das Ergebnis am Nachmittag des 19. Novembers 2024 bekanntgegeben wurde: Das Team des Intensiv ambulant betreuten Wohnens (IABW) Donaueschingen konnte sich mit seinem Projekt „Tauschen statt Kaufen“ in einer stiftungsweiten Abstimmung gegen 13 weitere Teams aus verschiedenen Einrichtungen der BruderhausDiakonie durchsetzen. Der begehrte Nachhaltigkeitspreis Gustav geht diesmal in den Schwarzwald. Bereits zur Mittagszeit war der Sonnensaal im Mehrgenerationenhaus Kapuziner in Rottweil von festlicher Marktstimmung erfüllt. Verschiedene Einrichtungen präsentierten ihre Produkte und Angebote an kleinen Marktständen. Die inklusive Band Simply Luckies unter der Leitung von Andreas Schiller sorgte für musikalische Unterhaltung. 

Weniger Müll produzieren und Gemeinschaftsgefühl stärken

Die BruderhausDiakonie hat sich zum Ziel gesetzt, bis 2035 klimaneutral zu werden. Der unternehmensinterne Nachhaltigkeitspreis Gustav, benannt nach dem Gründer der BruderhausDiakonie, dem Theologen Gustav Werner, prämiert nachhaltiges Handeln. 14 Teams hatten sich in diesem Jahr mit ihren Projekten am Wettbewerb um den Gustav beworben. Prof. Dr. Bernhard Mutschler, Theologischer Vorstand der BruderhausDiakonie, überreichte den Preis im Beisein von 120 Klientinnen, Klienten und Mitarbeitenden der BruderhausDiakonie an das IABW-Team. Dieses hatte einen ausrangierten Schrank in aufwendiger Handarbeit aufpoliert und als Tauschbörse ins Wohngebiet in Donaueschingen gestellt. Mitarbeitende, Klienten und Anwohner können Dinge, die sie nicht mehr benötigen und die gut erhalten sind, in das „ Tauschhüttle” legen, andere Menschen können diese weiterverwenden. So wird die Lebenszeit von Gebrauchsgegenständen verlängert und weniger Müll produziert. Zudem lässt sich Geld sparen und der Konsum von neuen Gütern verringern. Ein weiteres Ziel des Teams war, das Gemeinschaftsgefühl in der Nachbarschaft zu stärken. 

Viele interessante Projekte waren vertreten

Weitere Nachhaltigkeitsprojekte waren unter anderem eine Terrassengestaltung samt Sitzmöbeln und Hochbeeten aus ausrangierten Paletten in einer Wohngemeinschaft in Donaueschingen, behindertengerechte E-Bikes, mit denen die Bewohner einer Wohngruppe in Hammereisenbach umweltfreundlich und selbstständig zur Werkstatt für behinderte Menschen, zum Einkaufen und in die Natur fahren können, die kreative Aufbereitung und Weiterverwertung von Papierabfällen im Unterstützungszentrum Wendlingen sowie Balkonkraftwerke an Wohnungen im Unterstützungszentrum Münsingen, wo Klienten zugleich lernten, wie sie Strom sparen können. Am Rottweiler Gemeinschaftsprojekt „Aus alt mach grün“ waren Mitarbeitende und Klienten aus mehreren Hilfsangeboten sowie Schülerinnen und Schüler der Schule für Soziale Berufe beteiligt. Sie bauten aus Holzabfällen Hochbeete, die im kommenden Jahr mit Kräutern und Gemüsepflanzen bestückt werden. Die Ernte soll in Koch- und Backangeboten Verwendung finden.

Alle Teams können sich als Gewinner fühlen 

In einer unternehmensinternen Online-Abstimmung sowie einer Publikumsabstimmung vor Ort wurde das Projekt ermittelt, das den Gustav erhielt. Als Gewinner durften sich aber alle Teams fühlen, denn alle Beteiligten hatten mit ihren Initiativen zum Schutz der Umwelt beigetragen. „Ihr habt Entscheidendes getan und viel für Natur und Mitmenschen erreicht“, sagte Ulrike Haas, Geschäftsfeldleitung Jugendhilfe der BruderhausDiakonie, die zusammen mit Katrin Zürn-Steffens, Leitung Stiftungsmanagement Theologie und Ethik, die Prämierung moderierte. Prof. Bernhard Mutschler überreichte allen Teams eine Würdigung. „Ich danke Ihnen allen für Ihre innovativen und praktischen Beiträge und für Ihr überwältigendes Engagement. An vielen Orten der BruderhausDiakonie tragen Menschen zur Bewahrung der Schöpfung bei.“