Bewegtes Leben: Ilse Schmicker feierte ihren 100. Geburtstag

Seit über einem Jahr lebt die Jubilarin im Reutlinger Seniorenzentrum am Markwasen. Ihre Sehkraft schwindet, aber ihr Gedächtnis ist nach wie vor gut.
Es ist noch gar nicht lange her, da lebte Ilse Schmicker noch selbstständig in ihren eigenen vier Wänden. Erst vor etwas mehr als einem Jahr zog sie ins Seniorenzentrum am Markwasen der BruderhausDiakonie in Reutlingen. Da ging sie schon stramm auf die 100 zu. Nach einem Sturz, bei dem sie sich das Sprunggelenk gebrochen hatte, entschied sich Ilse Schmicker für ein Leben mit mehr Sicherheit im Pflegeheim. Am 24. April 2025 feierte sie dort ihren 100. Geburtstag. Neben Tochter Karin und Sohn Rolf gratulierte auch der Erste Bürgermeister der Stadt Reutlingen, Robert Hahn. Neben Blumen, Saft, Tee und Wein brachte er die Glückwünsche von Ministerpräsident Winfried Kretschmann mit.
Reutlingen wurde für die gebürtige Hamburgerin zur Wahlheimat
Auch wenn Ilse Schmicker schon seit 73 Jahren in Reutlingen lebt, spricht sie immer noch reinstes Hochdeutsch. Ihre Wurzeln hat die Jubilarin in Hamburg-Altona, wo sie 1925 als Ilse Helene Riecke geboren wurde und die ersten 20 Jahre ihres Lebens verbrachte. 1946 heiratete sie Wolfgang Schmicker und zog mit ihm nach Halle (Saale) in Sachsen-Anhalt. 1951 floh erst ihr Mann, ein Jahr später Ilse Schmicker mit dem ältesten Sohn Reinhard aus der damaligen DDR in die Bundesrepublik Deutschland. Sie ließen sich in Reutlingen nieder, wo bereits der Zwillingsbruder ihres Mannes lebte, wie sie Bürgermeister Hahn erzählte. Ilse Schmickers Gedächtnis ist immer noch gut, nur Sehkraft und Gehör haben nachgelassen. Ihr Rezept für ein langes Leben: nicht rauchen, nicht trinken, stattdessen arbeiten und Sport machen, täglich eine Tafel Schokolade und – vor allem – Humor.