Ländlichen Raum finanziell besser ausstatten
Landtagsabgeordnete informierten sich über das Angebot im Unterstützungszentrum Calw. Seit dem Sommer bieten Klienten dort einen Kunstworkshop an.
Die beiden FDP-Landtagsabgeordneten Jochen Haußmann und Rudi Fischer besuchten die Calwer Tagesstätte im September 2024 und informierten sich über das vielfältige Angebot der BruderhausDiakonie im Landkreis Calw. Dazu gehört seit diesem Sommer auch ein inklusiver Kunstworkshop, mit dem das Unterstützungszentrum für mehr Vernetzung im Quartier sorgen will. Der Workshop richtet sich an alle Calwerinnen und Calwer, die künstlerisch interessiert sind. Die Idee dazu entstand in der Wohngemeinschaft mit Assistenzleistung. Eine Kunstdruckerin und ein Grafiker leiten die 14-tägig stattfindenden Malkurse in der Tagesstätte der BruderhausDiakonie. “Das neue Angebot fördert über das gemeinsame künstlerische Schaffen die Begegnung zwischen Menschen mit psychischer Erkrankung und Menschen im Quartier”, erklärte Sozialarbeiterin Julia Dürr. Zudem sei der Kurs eine gute Gelegenheit, das vielfältige öffentliche Programm in der Tagesstätte kennenzulernen.
Hilfe bei der Alltagsbewältigung im ländlichen Raum
Beim Besuch der FDP-Landespolitiker – beide sind Mitglied im Landtagsausschuss Gesundheit, Soziales und Integration – stand unter anderem die sozialpsychiatrische Versorgung im Landkreis Calw auf der Tagesordnung. Jochen Haußmann und Rudi Fischer zeigten sich beeindruckt von der differenzierten dezentralen Leistungserbringung der BruderhausDiakonie. Peter Hauck, Leitung Region Nordschwarzwald/Böblingen, berichtete von den umfangreichen Aufgaben des Sozialpsychiatrischen Dienstes in den drei geographischen Zentren Nagold, Calw und Bad Wildbad. Der Sozialpsychiatrische Dienst unterstützt dort Betroffene unter anderem bei der Krankheits- und Alltagsbewältigung, bei Gängen zu Ämtern und Behörden oder bei der Konfliktbewältigung in sozialen Beziehungen.
Fachgespräch in offener, wertschätzender Atmosphäre
Der Landkreis Calw gehört flächenmäßig zu den großen Kreisen in Baden-Württemberg. Die Wege zu den Klientinnen und Klienten seien von den drei Standorten der BruderhausDiakonie in Nagold, Calw und Bad Wildbad mitunter weit, berichtete Hauck. Die Finanzierung des Sozialpsychiatrischen Dienstes erfolgt jedoch pauschal nach der Zahl der Einwohnerinnen und Einwohner und diese ist in dem ländlichen Landkreis mit 164 000 eher gering. Hauck appellierte an die FDP-Politiker, sich für eine bessere Finanzierung des sozialpsychiatrischen Angebots einzusetzen. Er zeigte sich erfreut über das „informative Fachgespräch in offener und wertschätzender Atmosphäre“.
Foto im Detail (von links): Rudi Fischer, FDP-Landtagsabgeordneter, Stefan Krauseneck, Mitarbeiter der Sozialpsychiatrie Regionalteam Calw, Peter Hauck, Leitung Region Nordschwarzwald/Böblingen, Ingo Fechter, Bereichsleitung Sozialpsychiatrie/Eingliederungshilfe Region Nordschwarzwald/Böblingen, Jochen Haußmann, FDP-Landtagsabgeordneter