Wohnortnahe Hilfe

Mitten in Laichingen finden Menschen schnell und unkompliziert Hilfe, direkt an dem Ort, wo sie wohnen und ihr persönliches Umfeld haben. Das Unterstützungszentrum ist auch Sitz des Sozialpsychiatrischen Dienstes im nördlichen Alb-Donau-Kreis. In die Tagesstätte kommen täglich rund 25 bis 30 Gäste. Dort können sie Mittagessen und Angebote zu Tagesgestaltung und kreativer Beschäftigung wahrnehmen. Im Laden „Haltestelle“ verkaufen Klientinnen und Klienten selbstgefertigte kreative Produkte. Im gegenüberliegenden Wohnhaus leben derzeit 20 Menschen mit psychischer Erkrankung.

Unverzichtbares Angebot

Die Einrichtung sei mittlerweile unverzichtbar geworden ist, lobte Laichingens Bürgermeister Klaus Kaufmann bei der Feier zum zehnjährigen Bestehen: „Sie leisten hier eine tolle Arbeit, das höre ich auch immer wieder im Gespräch mit der Bevölkerung. Wir sind dankbar, dass wir diese wunderbare Einrichtung mitten in der Stadt haben. Fußläufig für die Menschen erreichbar, ist sie ein Segen für die Menschen, denen Sie sich annehmen“.

Genesung, Autonomie und Lebensfreude

Bevor das Unterstützungszentrum eingerichtet wurde, mussten die Betroffenen nach Ehingen oder Ulm fahren, da es im Ort nur eine wöchentliche Sprechstunde gab. „Wer das nicht konnte, blieb zu Hause bei den Familienangehörigen oder war auf sich allein in der Wohnung gestellt“, erinnerte Gudrun Reuther, Fachbereichsleitung Sozialpsychiatrie Region Ulm/Ostwürttemberg der BruderhausDiakonie. Das Angebot helfe Menschen, zu genesen und ihre Autonomie, Lebensfreude und den Glauben an ein sinnerfülltes Leben zurückzugewinnen. Auch Klientinnen und Klienten berichteten in einer moderierten Gesprächsrunde, wie wichtig für sie das „UZ“ als Begegnungsort sei: „Mir würde daheim die Decke auf den Kopf fallen“, sagte eine Klientin der ersten Stunde.

Politische Unterstützung

"Das Projekt, aus dem ein Unterstützungszentrum wurde, war gut vorbereitet, fachlich ausgearbeitet und dann durch den Teilhabeplan politisch möglich geworden", betonte Reuther. Der Landkreis hatte damals einen neuen Teilhabeplan verabschiedet. Dieser sah auch im ländlichen Raum wohnortnahe Angebote vor. Reuther bedankte sich beim Kreis, dass er an dieser Philosophie festhalte. Josef Barabeisch, Sozialdezernent des Alb-Donau-Kreis, lobte die gute und verlässliche Zusammenarbeit mit der BruderhausDiakonie. „Ich würde mich freuen, wenn auch in anderen Gemeinden des Alb-Donau-Kreises solche Angebote entstehen“, sagte er. Günter Braun, Fachlicher Vorstand der BruderhausDiakonie, dankte allen Kooperationspartnern. In einem spannenden Prozess seien wichtige Hilfsstrukturen im Alb-Donau-Kreis aufgebaut worden.