Das Haus am Eugensplatz im Zentrum von Stuttgart ist nicht wiederzuerkennen: Hinter der denkmalgeschützten Fassade des sozialpsychiatrischen Wohnheims der BruderhausDiakonie sind nach zehnmonatigen, umfassenden Sanierungsarbeiten aus kleinräumigen Wohnbereichen großzügige, moderne Wohngemeinschaften entstanden. 25 Menschen mit psychischer Erkrankung sind im Februar 2021 von ihrem Interimsquartier in der Humboldtstraße in die Alexanderstraße zurückgezogen. „Sie freuen sich auf ihre neuen, größeren Zimmer, die viel mehr Gestaltungsspielraum bieten“, berichtet Sandra Reinhard, Leitung Haus am Eugensplatz, bei der Besichtigung des Wohnheims.

Jedes Stockwerk hat ein eigenes Farbkonzept

Künftig verteilen sich sechs Wohngemeinschaften in unterschiedlichen Größen auf die ersten drei Stockwerke. Jeder Bewohner verfügt über ein eigenes Zimmer, das zwischen 14 und 20 Quadratmeter groß und neu möbliert ist. Küche, Bäder und Gemeinschaftsräume werden gemeinsam genutzt. Jedes Stockwerk hat ein eigenes Farbkonzept im Eingangsbereich, das sich an Wänden und Möbeln widerspiegelt. Den beiden Betreuungsteams und der Hausleitung stehen drei neu eingerichtete Büroräume im Dachgeschoss zur Verfügung. Die Räume für das tagesstrukturierende Angebot befinden sich wie bisher im Erdgeschoss des Gebäudes.

Innerhalb kurzer Zeit das ganze Haus aufgewertet

„Die Zeit im Interimsquartier wurde von allen, den Menschen mit psychischer Erkrankung und den Mitarbeitern, hervorragend gemeistert,“ betont Ute Schwarzkopf-Binder, Leitung BruderhausDiakonie Region Stuttgart. Auch den für den Umbau verantwortlichen Planern, Mitarbeitern der BruderhausDiakonie und Handwerkern spricht sie ein großes Lob aus. „Hier ist innerhalb extrem kurzer Zeit und unter Corona-Bedingungen etwas geschaffen worden, das den Charakter des ganzen Hauses aufwertet. Wir sind stolz auf diesen gelungenen Kraftakt.“

Künftig noch gezielter mit den Klienten arbeiten

Im Haus am Eugensplatz werden Menschen mit psychischer Erkrankung betreut, die einen intensiven Unterstützungs- und Förderbedarf haben. „Dank der neuen Wohnformen können wir in Zukunft noch gezielter und empathischer mit den Klienten arbeiten“, betont Hausleiterin Sandra Reinhard. „Das Wohnumfeld soll den Bewohnern helfen, alltagspraktische Fähigkeiten zu erlernen beziehungsweise zu reaktivieren“, ergänzt Karin Rentschler, Bereichsleitung Sozialpsychiatrie in der Region Stuttgart. Ziel sei, den Klienten eine möglichst autonome, selbstbestimmte Lebensführung sowie die Teilhabe am Leben im Stadtviertel zu ermöglichen.