Ein Festakt mitten in der Natur

Mit einem Spaziergang, Grußworten, fachlichen Impulsen und einem gemeinsamen Imbiss feierten Vertreterinnen und Vertreter der BruderhausDiakonie sowie Gäste aus Politik, Kirche und Kommune die offizielle Eröffnung des ersten Waldkindergartens der Bruderhausdiakonie. „Ich freue mich sehr und bin dankbar für die tolle Aufnahme, die wir hier in Aichtal gefunden haben, für die gute Zusammenarbeit mit der Gemeinde, für die Menschen, die die Idee geboren haben, und für die offenen Arme der Kirchengemeinde“, hob Lothar Bauer, Vorstandsvorsitzender der BruderhausDiakonie, das gute Miteinander aller Akteure hervor. „Wir haben mit Ihnen als Träger bei der Organisation gute Erfahrungen gemacht“, sagte Lorenz Kruß, Bürgermeister der Stadt Aichtal. „Mir war von Anfang an klar, dass es was wird, und jetzt stehen wir tatsächlich hier in diesem Waldkindergarten.“ Er dankte den Erzieherinnen für ihre engagierte Arbeit.

Die „Aichtalmäuse“ erleben den Wald

Nach ihren lebendigen musikalischen Beiträgen und den Grußworten gab es für die Waldkindergartenkinder, die „Aichtalmäuse“ kein Halten mehr. Beim gemeinsamen Spaziergang eilten sie allen voraus auf eine kleine Anhöhe und führten vor, was sie dort auf ihrem Waldsofa alles erleben können: Den matschigen Hang hinabrutschen, auf einer Leiter einen Baumstamm erklimmen, unter Laub kleine Waldbewohner entdecken, gemeinsam betrachten und erforschen. Deutlich war die Freude zu spüren, mit der sich die Kinder des Waldkindergartens bei der offiziellen Eröffnung durch die Natur bewegten, trotz regnerischer und stürmischer Witterung.

Die Natur hat einen positiven Einfluss

Das naturpädagogische Konzept sieht vor, dass sich die Kinder überwiegend in der Natur aufhalten. Sie erkunden angeleitet auf Streifzügen durch den Wald die Umgebung, entdecken dabei täglich Neues und können phantasievoll unterwegs sein. Ute Schwarzkopf-Binder, Leiterin der BruderhausDiakonie Region Stuttgart, betonte den positiven Einfluss der Natur: „Im Waldkindergarten finden Kinder viele wertvolle Entdeckungs- und Begegnungsräume. Er stärkt und stabilisiert in besonderer Weise die kindliche Entwicklung mit Unterstützung der Natur.“ Die Erzieherinnen seien nur die Beobachter und Begleiter der Kinder. „Wir geben nur Hilfe, wenn sie Hilfe brauchen und geben so den nötigen Freiraum“, so Naturpädagogin und Leiterin des Waldkindergartens Brigitte Heibel. Ingrid Gunzenhauser, Fachsbereichsleiterin Jugendhilfe der BruderhausDiakonie in der Region Stuttgart, machte deutlich, wie wichtig es sei, dass Kinder in der Natur ihre eigenen Fähigkeiten ausprobieren könnten. „Damit können sie auch ihre Wahrnehmungen angemessen verarbeiten.“ Zum Abschluss des Festakts wurde neben dem Bauwagen, der mit Werkzeug, Büchern und kindgerechten Möbeln ausgestattet ist, eine Eberesche als Hausbaum der „Aichtalmäuse“ gepflanzt.

Foto: Schauen beim Pflanzen der Eberesche zu: Von links Pfarrerin Christine Walter-Bettinger, Lothar Bauer, Lorenz Kruß, Ute Schwarzkopf-Binder und Ingrid Gunzenhauser. Rechts: Brigitte Heibel, Leiterin Waldkindergarten