Das Geschäftsfeld Sozialpsychiatrie der BruderhausDiakonie startet am ersten Juni mit dem Projekt „Brücke Partizipation“, das Menschen mit psychischer Beeinträchtigung Perspektiven für ihre Wiedereingliederung in den Arbeitsmarkt eröffnet. Das Qualifizierungsprojekt wird für zwei Jahre von der Soziallotterie Aktion Mensch im Programm „Wege ins Arbeitsleben“ sowie vom Innovationsfonds des Diakonischen Werks Württemberg gefördert.

Betroffenenperspektive nutzen

Das Projekt Brücke Partizipation eröffnet vierzig Personen die Möglichkeit, eine EX-IN-Qualifizierungsmaßnahme zu besuchen. Diese einjährige Fortbildung befähigt Menschen mit psychischer Erkrankung, als Genesungsbegleiterinnen und -begleiter tätig zu sein. Eine Teilnahme an diesem Weiterbildungsangebot ist für viele Menschen mit psychischer Erkrankung wegen der hohen Kosten für Teilnahmegebühr, Fahrt und Unterkunft ohne Unterstützung nicht möglich. Die Förderung der Aktion Mensch übernimmt einen Großteil dieser Kosten und finanziert darüber hinaus eine fachliche Begleitung der Teilnehmenden während und nach der Qualifizierung, um diese auf ihrem Weg in die psychische Stabilität und ins Erwerbsleben noch besser unterstützen zu können.

Sozialpsychiatrische Dienste sind erste Anlaufstellen

„Brücke Partizipation“ richtet sich an Menschen, die in sozialpsychiatrischen Diensten der Landkreise in Baden-Württemberg unterstützt werden. Fachkräfte beraten und helfen Menschen mit psychischer Erkrankung bei der Krankheits- und Alltagsbewältigung, bei Schwierigkeiten mit Behörden, bei Konflikten in sozialen Beziehungen sowie bei der Suche nach Tagesstruktur oder Arbeit.  

Besonders der Weg zurück ins Berufsleben ist steinig: Wer psychisch krank ist und seine bisherige Beschäftigung verloren hat, findet oft nur schwer ins Arbeitsleben zurück: Häufig gilt es, sich neue Tätigkeiten zu erschließen, die mit der bestehenden psychischen Erkrankung vereinbar sind. Hier bietet sich der soziale Bereich, insbesondere die Sozialpsychiatrie, als mögliches Arbeitsfeld an. Psychisch Erkrankte könnten ihr Erfahrungswissen als Betroffene einbringen und die soziale und pflegerische Arbeit – auch in der BruderhausDiakonie – bereichern.